Kommunalpolitik

Zur Debatte um die Folgen der Fusion der Verbandsgemeinden Neumagen-Dhron und Bernkastel-Kues diese Zuschrift:

Zum Leserbrief von Aloys Leyendecker gibt es einige kaum behandelte Gegenargumente: 1. Die sehr fragwürdigen Sonderzuwendungen für die freiwillige Auflösung von VGen sind kein Geschenk aus Mainz, sondern neue Landesschulden, Hypotheken auf die Zukunft. 2. Unter der Leitung von Frau Horsch gab es in der VG-Verwaltung Neumagen eine sehr expansive Personalentwicklung. Das erlaubt die Frage, wieweit Personalkosten vor Ort - ohne Arbeitsplatzverlegungen - möglich gewesen wären. 3. Die Sanierung der "Schloßanlage" - VG-Verwaltungsgebäude Bernkastel-Kues -, Stellenschaffung hauptamtliche Beigeordneter, Cusanus-Akademie, Burg- und Jugendherberge-Sanierung, Parkplätze Moselvorland usw. bieten genügend Gelegenheit, mehr als die eingesparten Gelder in Bernkastel-Kues zu belassen. 4. Die "Reform" bietet keinen Ansatz, die Bürger zu entlasten. 5. Mit der Fassade Auflösung kleiner VGen wird der Druck auf Mainz verringert, eigene Hausaufgaben zu erledigen: Übersetzen der juristisch formulierten Verwaltungsvorgaben in eine allgemeinverständliche Sprache, um die Verwaltungsarbeit zu beschleunigen. Reduzierung und Vereinfachung der Verwaltungsaufgaben. 6. Das Hauptargument für den Todesstoß kleiner VGgen, die demografische Entwicklung, ist eine Halbwahrheit. Die Formel lautet: Fehlende Arbeitsplätze in der näheren Umgebung gleich negative demografische Entwicklung. Kleine VGen sollen also Arbeitsplätze abgeben, ihre rückläufige Bevölkerungsentwicklung beschleunigen, damit die Zentren schneller wachsen können. Eine notwendige offene Diskussion über die Grundsatzfrage, ob wir in der Verwaltung vornehmlich ein Standort- oder ein Organisationsprobleme haben, wurde nicht geführt. Markus Hardt, Neumagen-Dhron

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