Konzept für Realschule plus steht

Es ist noch einiges an Feinarbeit nötig. Aber das Grundgerüst für die Realschule plus in Bernkastel-Kues steht. Eine Besonderheit: Die gemeinsame Orientierungsphase dauert drei Jahre.

Bernkastel-Kues. Die Schullandschaft verändert sich. So wird es spätestens ab dem Schuljahr 2013/2104 in Rheinland-Pfalz zwischen Realschule und Hauptschule keine Trennung mehr geben. Das neue Gebilde heißt Realschule plus. Einige dieser Schulen sind schon vergangenes Jahr an den Start gegangen.

In Bernkastel-Kues wird dies ab dem im August beginnenden neuen Schuljahr der Fall sein. Die Freiherr-vom-Stein-Realschule (derzeit 412 Schüler) und die Hauptschule (375 Schüler) werden dann verschmelzen. Die Schüler werden in den Klassen fünf, sechs und sieben gemeinsam unterrichtet (integrative Form). Erst danach wird entschieden, ob sie den bisherigen Hauptschulabschluss anstreben oder den Sekundarabschluss 1 (mittlere Reife). In den Schulen in der Nachbarschaft, zum Beispiel in Traben-Trarbach und in Neumagen-Dhron, läuft die gemeinsame Orientierungsphase nur in den Klassen fünf und sechs (kooperative Form).

"Wir wollen den Schülern Zeit lassen. Sie können bei uns ein Jahr länger gemeinsam und ohne Druck lernen", sagt Renate Kirchen, Leiterin der Hauptschule Bernkastel-Kues. Erst in der siebten Klasse wird eine verbindliche Empfehlung abgegeben, ob der berufsbezogene Bildungsgang (jetziger Berufsschulabschluss) oder der Sekundarabschluss (jetziger Realschulabschluss) zu wählen ist. Bruno Niederprüm, Rektor der benachbarten Realschule, formuliert ein Motto, das durchgängig gelten soll: "Wir fordern die leistungsstarken Schüler und fördern die Leistungsschwachen."

Für alle Schüler gilt: Sie sollen eine hohe Kompetenz im Umgang mit modernen Medien erlangen. Die Ausstattung ist vorhanden. Beide Schulen verfügen derzeit über insgesamt 88 PCs und 71 Laptops.

Zweiter Schwerpunkt: Der Unterricht soll den Schülern Berufe im sozialen und gesundheitlichen Bereich schmackhaft machen. Davon gibt es nach Auskunft der Verwaltung in der VG Bernkastel-Kues 2400 (ohne Ärzte). Größter Arbeitgeber ist das Reha-Zentrum (circa 700 Mitarbeiter).

Deshalb wird angestrebt, auch eine Fachoberschule anzugliedern, die diesen Bereich abdeckt. Ähnliche Wünsche gibt es auch in Traben-Trarbach. Pro Kreis soll, so das zuständige Mainzer Ministerium, eine zusätzliche Fachoberschule genehmigt werden. EXTRA Realschule plus: Am Freitag, 5. Februar, findet in den Räumen der Realschule von 18 bis 20 Uhr ein Informationsabend für Viertklässler und ihre Eltern statt. Die Anmeldefrist für Fünftklässler läuft vom 10. bis 26. Februar in beiden Schulen. Möglich ist der Unterricht in einer Regelklasse (bis 13 Uhr) oder in Ganztagsform. Die Klassenstärke soll bei maximal 25 liegen. Es wird damit gerechnet, dass vier Klassen gebildet werden können. Noch vor den Sommerferien sollen sich die neuen Fünftklässler und ihre Lehrer bei einem Schnuppernachmittag kennenlernen. (cb)

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