Kooperation ist gefragt

Im Strukturplan 2020 ist für die Dekanate Wittlich und Bernkastel-Kues vorgesehen, dass sie die Zahl ihrer Pfarreiengemeinschaften bis 2011 halbieren. Dekan Matthias Veit begreift den Plan als große Herausforderung, aber auch als Chance.

Wittlich/Bernkastel-Kues. Gestern wurde der Strukturplan 2020 des Bistums Trier vorgestellt. Laut Plan wird es spätestens 2011 im Dekanat Bernkastel-Kues und im Dekanat Wittlich nur noch jeweils sechs statt der jetzigen zwölf Pfarreiengemeinschaften geben (siehe Grafiken). Die Gemeinden sollen selber entscheiden, ob sie zu einer neuen Gemeinde fusionieren oder in einer Pfarreien-Gemeinschaft kooperieren wollen. Eins ist jedoch klar: Zusammenarbeit ist gefragt.Dechant Matthias Veit vom Dekanat Bernkastel-Kues sagte gestern: "Das ist eine große Her-ausforderung und es hat keinen Sinn, das schönzureden. Es wird eine schwierige Zeit. Aber es ist auch eine Chance." Die Leute müssten in Zukunft über den Tellerrand hinausschauen und sich mit den Nachbarn zusammentun. Veit: "So was erlebe ich jetzt schon und das gibt auch Rückhalt und Freude. Bei Sport- und Musikvereinen funktioniert es auch." Generell sei es besser, die Zukunft aktiv zu gestalten als ständig nur zu reagieren.Das sieht Dechant Rudolf Halffmann vom Dekanat Wittlich ähnlich. Für ihn ist der Strukturplan der Versuch, eine Lösung dafür zu finden, wie man mit den großen gesellschaftlichen Veränderungen (weniger Priester und Gottesdienstbesucher) umgehen kann.Zeitplan richtet sich nach personeller Entwicklung

Zum Zeitplan meint Veit: "Die Pfarreiengemeinschaften werden sukzessive vergrößert, das entscheidet sich je nach personeller Entwicklung, wenn zum Beispiel ein Pfarrer in Ruhestand geht." Die erste Gemeinschaft, die im Dekanat Bernkastel-Kues vergrößert wird, wird sich ab Oktober um Bernkastel-Kues St. Briktius herum gruppieren. Die Gemeinschaft mit zehn Gemeinden wird mit 9800 Katholiken die größte im Dekanat sein. Zusätzlich zur Grundausstattung, zu der ein Pfarrer und ein hauptamtlicher (Diakon oder Gemeindereferent/-in) gehören, wird ein Kaplan dort eingesetzt. Im Dekanat Wittlich wird die Gemeinschaft um St. Markus mit 14 400 Katholiken die größte sein.Zur Personalausstattung generell meint Veit: "Eine Arbeitsgemeinschaft beim Bistum wird dazu Vorschläge erarbeiten." Entsprechend wird es auch eine Arbeitsgemeinschaft geben, die die Immobilien untersucht, um zu entscheiden, welche weiterhin gebraucht und welche verkauft werden. Veit stellt klar: "Kirchen werden wir wohl nicht schließen."Einschränkungen wird es aber bei den Gottesdiensten geben. Veit: "In den Pfarreiengemeinschaften an jedem Wochenende überall einen Gottesdienst zu halten, das geht nicht." Da setzt das Kirchenrecht schon Grenzen, denn ein Pfarrer darf an einem Samstag/Sonntag nur drei Gottesdienste feiern. Hier müssen sich die Menschen also auf den Weg machen, doch Veit erinnert daran, dass dies auch für den Arztbesuch oder den Einkauf möglich ist. Dennoch sollen die Gottesdienste weiterleben, dann eben ohne Eucharistie. Veit sieht Andachten, die Ehrenamtliche übernehmen können, als Möglichkeiten an. Dechant Halffmann betont in diesem Zusammenhang: "Wir haben jetzt schon viele Ehrenamtliche, aber in Zukunft werden wir noch viel mehr von ihnen brauchen."

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