"Kosten werden falsch eingeschätzt"

Morbach · Ein Team der Universität Trier hatte im September die Morbacher aufgerufen, einen Fragebogen zum Thema Mobilität auszufüllen. Am Donnerstag werden die ersten Zwischenergebnisse vorgestellt. Timothy Brouwer von der Universität Trier verrät bereits die ersten Ergebnisse.

Morbach. Boxenstopp für die Mobilitätstudie in der Einheitsgemeinde Morbach: Am Donnerstag, 26. November, informiert die Gemeinde in Kooperation mit der Universität Trier die Bürger um 19 Uhr in der Baldenauhalle über die ersten Ergebnisse einer Mobilitätsstudie. 5000 Fragebögen wurden, flankiert von einem Online-Fragebogen, an die Morbacher Haushalte verteilt.
In den Bögen wurde der aktuelle Stand der Mobilität der Bürger abgefragt, zum Beispiel wie viele Autos in den Haushalten sind, zu welchen Fahrten sie benutzt werden und ob auch der Öffentliche Personennahverkehr genutzt wird. Vor dem Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs im ländlichen Bereich und des Rückzugs des Öffentlichen Personennahverkehrs soll diese Studie helfen, Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Timothy Brouwer von der Forschergruppe gibt einen ersten Einblick in die Ergebnisse der Studie.
500 Fragebögen ausgewertet


"Die schriftliche Auswertung zeigt uns, welche Reisemittel verwendet werden, wie der Öffentliche Personennahverkehr wahrgenommen wird und welche Wege die Menschen in der Einheitsgemeinde Morbach zurücklegen", sagt Brouwer. 500 Fragebögen seien ausgewertet worden, die Informationen der Online-Befragung müssten aber noch abgearbeitet werden. "Man kann aber schon eine Tendenz absehen", sagt Brouwer. Es bestehe nämlich ein starker Widerspruch zwischen den empfundenen Kosten für die Mobilität und den tatsächlich entstandenen Kosten. "Viele empfinden die monatlichen Ausgaben für ihr Auto zwar als hoch, aber tatsächlich liegen die Kosten noch höher", sagt Brouwer. Das entspreche auch den Ergebnissen einer bundesweiten Umfrage des ADAC. Brouwer: "Individualverkehr ist einfach teuer. Und es ist absehbar, dass Menschen, die jetzt noch im Berufsleben sind, sich dieses Maß an Mobilität nicht mehr leisten können, wenn sie in Rente sind. Die Kosten werden falsch eingeschätzt." Um auch in der Zukunft die Mobilität auf dem Land zu gewährleisten, müssten andere Optionen besprochen werden. Dazu zählen Kleinbusverkehre oder Sammeltaxis. Solche Vorschläge sollen mit den Bürgern nach der Vorstellung der Zwischenergebnisse diskutiert werden. Im Frühjahr 2016 sollen dann konkrete Vorschläge präsentiert werden. hpl

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