"Kosten werden nicht gerecht verteilt"

KRÖV. Seit Jahren kämpft der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, Otto Maria Bastgen, für eine nach seiner Ansicht "gerechtere" Kostenaufteilung der Gesellschafter an die Mosellandtouristik GmbH. Jetzt hat sogar der VG-Rat einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Rund 1,4 Millionen Euro beträgt aktuell der Etat der Werbegemeinschaft Mosellandtouristik GmbH. 760 000 Euro sind durch Einnahmen gedeckt, den Rest müssen die Gesellschafter übernehmen, sprich die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Trier-Saarburg, Mayen-Koblenz, die Stadt Trier, die Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V. sowie die beteiligten Verbandsgemeinden und die verbandsfreie Stadt Cochem.Zwei Drittel der Verluste zahlen die Kreise, ein Drittel die Verbandsgemeinden und die verbandsfreie Stadt Cochem.Immerhin 140 000 Euro musste der Kreis Bernkastel-Wittlich im Jahr 2002 zuschießen und zwischen 3800 Euro (VG Ruwer) und knapp 33 000 Euro (VG Bernkastel-Kues) die beteiligten Verbandsgemeinden. Mit knapp 18 000 Euro war Kröv-Bausendorf dabei. In 2003 beträgt die Summe sogar über 20 000 Euro. Zu viel, meint VG-Chef Otto Maria Bastgen. Was ihn ärgert ist die Tatsache, dass neben einem Grundbetrag von einem Drittel, sich zwei Drittel der Summe, die eine Verbandsgemeinde zahlen muss, nach den Übernachtungszahlen richtet. Und da liegt Kröv-Bausendorf (maßgeblich die Gemeinden Kröv, Reil und Kinheim) weit vorne. Bastgen: "Diese Kostenverteilung ist nicht sachgerecht."Bei den Übernachtungszahlen, so Bastgen, sei der Kreis Bernkastel-Wittlich bereits entsprechend berücksichtigt. Wenn auch die Verbandsgemeinden wiederum lediglich nach den Übernachtungszahlen zu Beiträgen für die Mosellandtouristik herangezogen werden, führe dies zu einer nicht mehr gerechtfertigten Doppelbelastung derjenigen Gemeinden mit hohen Übernachtungszahlen. Bastgen plädiert daher dafür, dass für die Bewertung auch der Tagestourismus herangezogen werden müsse. Dies hätte zur Folge, dass die VG Kröv-Bausendorf weniger, aber Städte wie Cochem, Trier und Bernkastel-Kues mehr zahlen müssten.Eine Änderung des Finanzierungsschlüssels müsste der Aufsichtsrat der Mosellandtouristik beschließen. Dieser setzt sich aus Vertretern aller Gesellschafter, sprich Landräte und Bürgermeister zusammen. Seinerzeit wurde der jetzige Zahlungsmodus mit großer Mehrheit in den Gremien beschlossen.Landrätin Beate Läsch-Weber kann die Kritik Bastgens nicht ganz nachvollziehen: Die Bedeutung des Tourismus für die jeweiligen Verbandsgemeinden spiegele sich in der Zahl der Übernachtungen wider. Deshalb sei dies im Verteilungsschlüssel angemessen berücksichtigt.In Bezug auf die Gäste und Übernachtungszahlen habe der Kreis Bernkastel-Wittlich die Spitzenposition in Rheinland-Pfalz. Dies sei das Ergebnis des Zusammenspiels aller touristischen Akteure - mit der Mosellandtouristik als wichtige Klammer eines gut funktionierenden Netzwerkes.Der VG-Rat Kröv-Bausendorf hingegen steht geschlossen hinter der Kritik ihres Bürgermeisters. Auf der jüngsten Sitzung in Kröv beschloss auf Antrag der SPD-Fraktion der Rat unter anderem, "dass der Bürgermeister gebeten werde, sich weiterhin in der Gesellschafterversammlung der Mosellandtouristik für eine gerechtere Aufteilung der Kosten einzusetzen".

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