Kräutertopf für den Staatssekretär

ÜRZIG. Vor einem Jahr fand im neu angelegten Ürziger Gewürzgarten die erste Kräuterernte statt. Am Samstag übergab Günter Eymael, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Weinbauministerium, die Anlage des "Gewürz- und Duftkräutergartens" an die Gemeinde Ürzig. Heimische Gastronomen und Winzer boten den Gästen eine genussvolle Tour.

Den Duft von Kräutern in der Nase und einen herrlichen Ausblick auf Ürzig und die Rebenlandschaft vor sich – so machte die Wanderung durch den terrassierten Gewürzgarten oberhalb des Weinortes wahrhaft Freude. Mit Gärtnerhut, Sammelkörbchen und Weinglas ausgerüstet, machten sich die Besucher auf den Weg zur genussvollen Eröffnung des mediterranen Gewürz- und Duftkräutergartens, dessen Bezeichnung an die berühmte Ürziger Weinlage erinnert. Doppelte Freude für den "Erzer Jung"

Ortsbürgermeister Arno Simon, Schirmherr Günter Eymael sowie die Mitglieder des Fördervereins "Ürziger Würzgarten" und der Initiative "Regional – Erste Wahl" hatten Ehrengäste und Interessierte zu einer kulinarischen Wanderung eingeladen.Für Günter Eymael war die Eröffnung eine doppelte Freude: denn er war nicht nur als Politiker, sondern auch als waschechter Erzer Jung vor Ort. Er gratulierte allen, "die an einem Strang gezogen und das Projekt realisiert haben." Mit diesem Ürziger Kräuter- und Gewürzgarten sei es gelungen, eine sinnliche Verbindung zwischen Weinbau und Kräutergarten herzustellen. Gerade vor dem Hintergrund der Brache- und Drieschenproblematik an der Mosel brauche man noch viel mehr Projekte dieser Art, unterstrich er. Der Gewürzgarten sei bestes Beispiel dafür, dass es innerhalb von intensiv genutzten Weinbergslagen möglich sei, andere weinbauverträgliche Nutzungen umzusetzen. "Es ist der erste Gewürzgarten im Weinbaubereich, den ich in Rheinland-Pfalz eröffne", bemerkte Eymael. Die Kosten von 157 000 Euro wurden zu 90 Prozent vom Land bezuschusst. "Ürzig hat hier ein einzigartiges Schnäppchen gemacht", sagte Eymael augenzwinkernd. Er freue sich, dass der Förderverein sich künftig die Pflege und Vermarktung auf seine Fahnen geschrieben habe."Wir erleben hier ein Zusammenspiel von Natur, Flusslandschaft und einer Vielzahl von Kräutern", sagte Simon. Im Rahmen der Flurbereinigung wurde der Garten an diesem optimalen Standort in sonniger Hanglage angelegt (der TV berichtete mehrfach). Er ist Bestandteil des Themenwegs Machern-Kröv. Doch was wäre die Anlage ohne Gottes Segen: Als großen Garten, der gleichzeitig ein Spiegel ist von Pflanzen und Kräutern, die Gott uns in der Natur schenkt, bezeichnete Pastor Manfred Müllers den Gewürzgarten. Schon vor 2000 Jahren hätten die Menschen Kräuter, die zur Schmerzlinderung und Heilung von Krankheiten dienten, geschätzt. Heutzutage sind die Kräuter neu entdeckt worden: Für die Köche der Initiative "Regional-Erste Wahl" biete der Garten eine wunderbare Gelegenheit, mit den unterschiedlichsten Kräutern und Gewürzen kreativ zu "spielen" und ihre vielfältige Einsetzbarkeit zu testen, sagt Ralf Schmidt, Vorsitzender des Fördervereins.Unter den Klängen der Winzerkapelle Ürzig nahmen die Gäste den gut ausgebauten und gemütlich begehbaren Aufstieg im Steilhang in Angriff. Hier sich sattsehen an der intensiv blauen Farbe des Lavendels, dort an seltenem, duftendem Kraut riechen – der informative Rundgang unter kundiger Führung von Günther Erbes machte Spaß. Am Ende erwartete den Besucher ein schmackhaftes "Fünf-Gänge-Menü" – natürlich gewürzt mit Kräutern und begleitet von 15 heimischen Weinen. Den Abschluss bildete eine Kräuter-Ernte. Ab sofort bietet das neue Gewürzlädchen in Ürzig Produkte rund um den Gewürzgarten an. Und der Förderverein freut sich über jedes neue Mitglied. Informationen, auch zu Führungen im Garten, gibt es beim Verkehrsbüro unter Telefon 06532/2620.

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