Kraftakt im Kreiskirchenamt

KIRCHBERG/TRABEN-TRARBACH. Flüchtlingen und Asylsuchenden helfen und sie in ihrer schwierigen Situation nicht allein lassen: Das will die evangelische Kirche mit ihrer Ausländerarbeit erreichen. Für diesen Kraftakt gibt es ab sofort Verstärkung.

Seit dem 1. April gehören auch eine Psychologin und eine Sozialtherapeutin zu dem Team des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach, das sich um die betroffenen Menschen kümmert. Diese Verstärkung soll dazu beitragen, den Hilfesuchenden gerade bei psychosomatischen oder traumatischen Problemen beizustehen.Menschen oft schwer traumatisiert

Es sind oft dramatische Erlebnisse, die unter die Haut gehen. Vergewaltigungen, erzwungene Eheschließungen, Gewalt, Kriegsgeschehen, Verfolgung - all das sind Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen und in der Fremde Hilfe und Schutz suchen: Asylsuchende und Flüchtlinge, die hier in Deutschland ankommen. Rita Behrens, die Ausländerbeauftragte des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach, kann von vielen solcher Fälle erzählen und Schicksale schildern. Oft waren diese Menschen schwer traumatisiert und brauchten psychosoziale Betreuung und Hilfe. Doch die nächsten Einrichtungen waren weit weg: in Köln, Düsseldorf, Solingen, Trier oder Frankfurt. "Oft zu weit weg für wirkliche Hilfe", stellt Rita Behrens fest. Dies soll nun anders werden. Seit dem 1. April hat das Team der Ausländerarbeit im Kirchenkreis Simmern-Trarbach Unterstützung gefunden. Eine Psychologin und eine Sozialtherapeutin werden einmal in der Woche jeweils einen Tag im Kreiskirchenamt sein, um Menschen mit solchen traumatischen Erlebnissen helfen zu können. "Wir wollen hier eine Lücke schließen", freut sich Bernd Baumgarten, der Geschäftsführer der diakonischen Dienste im Kirchenkreis, über die neuen Mitarbeiterinnen, die schon über große Erfahrung in diesem Tätigkeitsfeld verfügen. Denn die Psychologin Dr. Sabine Schumacher-Bittner und die Sozialtherapeutin Elke Hermes sind bereits seit 1993 in Trier für die Diakonie in der Flüchtlings- und Ausländerarbeit tätig. Und sie haben über Rita Behrens schon länger Kontakt zu der Arbeit auf dem Hunsrück und an der Mittelmosel. Die beiden neuen Beraterinnen werden einmal in der Woche, voraussichtlich Dienstag und Freitag, in Kirchberg im Kreiskirchenamt sein und so die Arbeit von Rita Behrens ergänzen. "Das ist schon eine große und wichtige Erleichterung für die Arbeit hier in der Region", freut sich die Ausländerbeauftragte. Und Bernd Baumgarten ergänzt: "Damit ist die Diakonie jetzt an mehreren Orten mit ihrer Beratung aktiv." Finanziert werden soll die Beratung auch mit Mitteln aus dem Europäischen Flüchtlingsfonds. Sie sind laut Geschäftsführer Baumgarten bereits beantragt. Die Zusage wird in den nächsten Wochen erwartet.

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