Krankheiten töten Katzen

Schlechte Zeiten für Katzen im Kreis, denn drei der schlimmsten Katzenkrankheiten sind hier verbreiteter als anderswo. Und nicht immer kann durch Impfung geschützt werden. 20 Prozent der Tierheim-Katzen haben Leukose

Idar-Oberstein. (jst)Die drei häufigsten tödlichen Katzenkrankheiten, FIP, Leukose und Katzen-Aids, grassieren im Kreis. Nur gegen Leukose gibt es einen sicheren Impfschutz, FIP ist überdies auch schwierig sicher zu diagnostizieren. "Hauptursache für die starke Verbreitung der Krankheiten sind die vielen verwilderten Katzen", so Tierärztin Dr. Francesca Saxler. "Die meisten Streuner sind nicht kastriert und sorgen so nicht nur für die Übertragung auf ihre Nachkömmlinge, sondern verbreiten die Krankheiten auch durch Kämpfe."Überfülltes Katzenhaus bekommt Anbau

Im Tierheim Oberstmuhl, wo rund 130 Katzen untergebracht sind, hat man Konsequenzen gezogen. Das überfüllte Katzenhaus hat einen separaten Anbau erhalten. Alle Bewohner wurden auf Leukose untersucht, nur die Tiere mit negativem Testergebnis kamen ins neue Heim. "Wir waren überrascht, dass nur 20 Prozent infiziert waren", berichtet Francesca Saxler. Alle Tiere wurden gegen Katzenschnupfen und gegen -seuche geimpft, die negativ getesteten auch gegen Leukose.Sichere Diagnose nur durch aufwendige Gewebeproben

Sorgen bereitet Tierärzten die Verbreitung der ansteckenden Brust- und Bauchfellentzündung der Katze, der felinen infektiösen Peritonitis (FIP). Ausgelöst wird sie durch das Feline Coronavirus, das nur Katzen befällt. Normalerweise führt der Befall nur zu einer Darminfektion, die Katze erkrankt erst an FIP, wenn sich der Coronavirus im Darm verändert, also eine Mutation auftritt. Während der "harmlose Coronavirus" die Darmzellen schädigt, dringt der mutierte Virus in die "Fresszellen" des Blutes ein.Die Krankheit tritt in zwei Formen auf. Bei der "feuchten Form" kommt es zur Flüssigkeitsansammlung in der Bauch- oder Brusthöhle. Bei der "trockenen Form" bildet sich kein Erguss, sondern es kommt zu einer entzündlichen Reaktion in verschiedenen Organen. FIP ist schwierig zu diagnostizieren, weil es in der Routinediagnostik keine Möglichkeit gibt, FIP-Viren von nicht mutierten Corona-Viren zu unterscheiden. Ein positiver FiP-Test ist kein Grund, ein Tier einzuschläfern, weil der Test keine Auskunft darüber gibt, ob der Coronavirus mutiert ist", erklärt Saxler. Eine sichere Diagnose ist nur durch die aufwendige Untersuchung von Gewebeproben zu erreichen. Eine ausgebrochene FIP ist nicht heilbar. Betroffene müssen unter Hausarrest

Ebenfalls verbreitet ist die Leukose oder Katzenleukämie. Auch diese kann nur Katzen befallen, und endet in der Regel tödlich. Katzen, die Leukose haben, können lange leben, die Gefahr besteht in der Verbreitung. Deshalb müssen sie unter Hausarrest. Mit dem Leukosevirus infizierte Katzen bilden Tumore an den Lymphknoten. Die dritte tödliche Katzenkrankheit ist das Immundefizienzsyndrom auch Katzen-Aids genannt. Erreger ist ein Retrovirus, das das Immunsystem schwächt und Folgekrankheiten auslöst, die schließlich zum Tod führen..

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