Kreatives Erleben in Thalfang: 21. Kunsthandwerkermarkt lockt rund 8000 Besucher in den Hunsrück

Thalfang · Immer wieder Neues entdecken können Interessierte an Kunst und Handwerk, wenn sie zum traditionellen Markt nach Thalfang kommen. 118 Aussteller präsentierten ihre Werke in der 21. Auflage, auch in Vorführungen und zum Mitmachen. Dazu öffneten die Geschäfte ihre Pforten.

 Julia Gross aus Merchweiler schneidert Puppen mit lustigen Monster-Gesichtern. Sie verarbeitet nur Einzelstücke und präsentiert sie auf dem Markt in Thalfang. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Julia Gross aus Merchweiler schneidert Puppen mit lustigen Monster-Gesichtern. Sie verarbeitet nur Einzelstücke und präsentiert sie auf dem Markt in Thalfang. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"
 Fabio (8) erhält von Schmiedemeister René Ziltz einen kleinen Kurs über die Eisenbearbeitung.

Fabio (8) erhält von Schmiedemeister René Ziltz einen kleinen Kurs über die Eisenbearbeitung.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Fabio macht dicke Backen. Noch nie hatte der Achtjährige solch einen schweren Hammer in der Hand. Jetzt haut er mit ganzer Kraft auf ein glühendes Stück Eisen, das ihm Schmiedemeister René Ziltz beim 21. Kunst- und Handwerkermarkt in Thalfang auf den Amboss gelegt hat.

Es ist eines von vielen Mitmachangeboten und Vorführungen, auf die bei diesem Tag der Kunst und des historischen Handwerks Wert gelegt wird. Der Organisator Daniel Thiel freut sich: "Von den 120 angemeldeten Ausstellern haben trotz der Unwetterwarnung nur zwei abgesagt."

Schon früh war abzusehen, das wird mit geschätzten 8000 Besuchern wieder ein Erfolg. Daran änderte auch ein Schauer am Nachmittag nichts. Schwerpunkt war historisches Handwerk. So etwa Glasbläser Dieter Klink aus Siersheim, der weiß: "Schon viele Jahre vor Christi Geburt ist diese Technik entwickelt worden."

Leisten konnten sich Glasgefäße damals jedoch nur Superreiche. Pape Sidinkoma aus Trier sitzt neben seinem Stand mit afrikanischer Kunst aus Holz und schnitzt einen Engel. Gefragt, ob es auch Engel in Afrika gebe, sagt er nur: "Engel gibt es überall." Sie seien der Renner bei den Kunden. Julia Gross aus dem saarländischen Merchweiler ist Monster-Schneiderin. Ihre Handpuppen sind Unikate, die im Auftrag angefertigt werden, auch nach dem Vorbild der Besitzer, aber, so die Künstlerin: "Ein wenig Monster steckt in uns allen, auch in der Schönheit." Aus Schrott wird Kunst bei Christine Weides und Rita Speicher, sie setzen Rostendes, das andere schon weggeworfen haben, neu zusammen.

Noch bis zum 7. August sind die Aquarelle von Morag Paul im Haus der Begegnung zu sehen. Sie zeigen sowohl den Hunsrück, als auch die Highlands ihrer schottischen Heimat. Bürgermeister Marc Hüllenkremer freut sich über den Erfolg, auch bei der Teilnahme am verkaufsoffenen Sonntag: "Rund 40 Geschäfte und die Gastronomie machen mit. Schließlich ist Thalfang ein uralter Marktstandort." Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Burkhard Graul eröffnete er am Mittag den Markt. Besondere Ehrengäste waren dabei die Rheinland-Pfälzische Jagdkönigin Verena Diana Dörrschuck und der Schirmherr, Staatssekretär Thomas Griese. Der Musikverein und die Jagdhornbläser spielten dazu auf. "Vom neuen Nationalpark versprechen wir uns weitere Impulse für Thalfang", sagt Graul voraus.

Von der künstlerischen Qualität des Angebotes zeigte sich Griese sehr angetan: "Ich werde mir alles sehr genau anschauen." Qualität sei immer entscheidend. Sie mache die Anziehungskraft des Marktes im Hunsrück aus.
Birgit Fetzer aus Thalfang findet die Veranstaltung gelungen: "Ich finde den Markt sehr toll und kaufe immer was. Die Veranstaltung hat sich gut entwickelt. Die Aussteller werden immer besser." Hermann Schmidt, ebenfalls aus Thalfang, stimmt zu: "Hier gibt es ein breitgefächertes Angebot. Und in jedem Jahr entdecke ich Neues. Der Markt ist in 20 Jahren stark gewachsen und ist regelrecht eine Marke. Darauf können wir in Thalfang stolz sein."

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