Kredite sind in Gornhausen kein Thema

Dank Mehreinnahmen aus dem Forst sowie in Form von Einkommens- und Gewerbesteuer kann Gornhausen derzeit tüchtig Rücklagen bilden. Ausgaben wie für den Straßenausbau oder den Erwerb der ehemaligen Elektromühle können daher ohne Kredit finanziert werden.

 Die ehemalige Gornhausener Elektromühle ist ein Zeugnis der Dorfgeschichte. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Die ehemalige Gornhausener Elektromühle ist ein Zeugnis der Dorfgeschichte. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Gornhausen. (urs) Auf ein ungewöhnlich erfolgreiches Jahr 2007 folgt in Gornhausen eines mit noch besseren Zahlen. Der Haushaltsplan 2008 geht von einer freien Finanzspitze von 72 400 Euro aus. Da fällt es leicht, auf Kredite zu verzichten, die ansonsten unverzichtbar wären. Denn im Ort steht der Ausbau der Gemeindestraße "Am Mühlenrech" an. Die Arbeiten werden voraussichtlich mit 127 000 Euro der insgesamt 140 000 Euro des Vermögenshaushalts zu Buche schlagen. Neben diesem Vorhaben trägt sich die Gemeinde lediglich wie schon seit Jahren mit der Absicht, die ehemalige Elektromühle zu kaufen. 10 000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit. 50 Prozent des Anwesens, aus dem eine Art Heimatmuseum werden soll, gehören ohnehin der Gemeinde. Eigentümer der anderen 50 Prozent ist eine Mühlengemeinschaft. Die anstehende Versteigerung der Mühle, die noch über ein intaktes Mahlwerk verfügt, zögert sich wegen der komplizierten Besitzverhältnisse sowie infolge von Sterbefällen immer wieder hinaus. Ortsbürgermeisterin Inge Schell ist jedoch zuversichtlich, dass es im Frühjahr 2008 endlich klappen wird mit dem Kauf.Die erfreuliche Haushaltsentwicklung kann die Gemeinde in erster Linie dem Forst verdanken. Durch den von Orkan Kyrill ausgelösten Mehreinschlag haben sich die Einnahmen 2007 um 60 000 Euro verbessert. Da parallel dazu auch die Gewerbesteuer höher ausgefallen ist, schließt Gornhausen 2007 mit einem Plus von 83 000 Euro ab. Die Ende des Jahres im Gemeindehaus eingebauten neuen Fenster und Außenjalousien - Kostenpunkt 27 000 Euro - konnten daher aus Eigenmitteln finanziert werden. Dessen ungeachtet wanderten 55 000 Euro aufs Rücklagen-Sparbuch. Dieses weist aktuell eine Summe von 77 000 Euro in den Allgemeinen Rücklagen aus sowie 7000 Euro Sonderrücklage für die Straßenbeleuchtung. Der für 2008 erwartete Überschuss ist ebenfalls dem Forst zu verdanken, der laut Planung mit einem Plus von 37 000 Euro abschließen wird. Aber auch die Einkommens- und Gewerbesteuer entwickeln sich positiv. Vom örtlichen Gewerbe werden 28 000 Euro erwartet. Insgesamt summieren sich die Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts auf 379 000 Euro.Vorbildlich sind aber auch die Schulden des Dorfes, die sich derzeit auf knapp 6000 Euro belaufen. Für den Ort mit rund 230 Einwohnern bedeutet das eine Pro-Kopf-Verschuldung von 26 Euro. Der Landesdurchschnitt für Gemeinden vergleichbarer Größe liegt bei 300 Euro.