Kreis Birkenfeld wird zur Modellregion

Birkenfeld · Der Landkreis Birkenfeld erhält im Rahmen des Modellvorhabens "LandZukunft" als eine von vier bundesweit ausgewählten ländlichen Regionen vom Bundeslandwirtschaftsministerium 1,8 Millionen Euro für Projekte, die die Region wirtschaftlich voranbringen sollen.

Birkenfeld. Mit "LandZukunft" sollen generell neue Wege der ländlichen Entwicklung erprobt werden. "Für die Projekte haben wir die unternehmerisch denkenden Menschen als Zielgruppe ausgesucht", erläuterte Landrat Dr. Matthias Schneider nach der Entscheidung durch die Jury, die neben dem Kreis Birkenfeld die Regionen Dithmarschen, Holzminden und Uckermark für das Projekt "LandZukunft" ausgesucht hat.
Hilfreich bei der Antragstellung seien die Ergebnisse des Mitmach-Prozesses gewesen, die in den Antrag mit einflossen.
Darüber hinaus, so berichtet Schneider, habe es aber auch sieben Arbeitssitzungen gegeben, an denen sich insgesamt 40 Unternehmer aus dem Kreis beteiligt haben. Eine Steuerungsgruppe, die nun über die Vergabe der Mittel für die fünf Startprojekte entscheidet, mit denen Anstöße für die regionale Wirtschaftsentwicklung gegeben werden sollen, ist zur Hälfte mit Unternehmern aus dem Kreis besetzt.
Die fünf Startprojekte des Modellvorhabens sind:
- Kooperationsdreieck Schule -
Wirtschaft - Hochschule
: Durch verstärkte Kooperation und Informationsaustausch der drei Bereiche sollen vor Ort, aber auch im weiteren Umfeld vorhandene Potenziale besser genutzt werden. So soll den Schulabsolventen aus der Region der Kreis als Hochschul- und Ausbildungsstandort nähergebracht werden (etwa über Ausbildungsbörsen), die Unternehmen sollen stärker an dem am Umwelt-Campus vorhandenen Know-how partizipieren und gezielt mit der Hochschule zusammenarbeiten. Über Einrichtungen wie den Girls\'/Boys\' Day soll schon früh eine Verzahnung der drei Bereiche in die Wege geleitet werden.
Fitnessangebote für Unternehmen, Unternehmer und solche, die es werden wollen
- Mit der gezielten Qualifikation von Unternehmern und Unternehmensgründern sollen die Überlebenschancen und wirtschaftlichen Aussichten etablierter und neu gegründeter Betriebe verbessert werden. Dabei sollen etwa erfahrene Unternehmer als Paten für Neugründungen oder als Coach für gute Geschäfts- oder Produktideen gewonnen werden.
- Kinderbetreuungsmodell: Eine Nachfrageanalyse soll Lücken bei der Kinderbetreuung im Kreis aufdecken und helfen, diese zu schließen.
- "Made in BIR": Die vielen überregional erfolgreichen Unternehmen aus dem Kreisgebiet sowie der Umwelt-Campus sollen nach außen als Werbeträger für die Wirtschaftsregion fungieren und nach innen die regionale Identität stärken. Es soll eine Internetplattform "Made in BIR" geschaffen werden, die die Region und ihre Unternehmen nach außen und auch nach innen darstellt und für den Standort wirbt.
- Neue Willkommenskultur: Zum zentralen Problem wirtschaftlicher Entwicklung wird immer mehr der Mangel an Fach- und Führungskräften. Eine neue "Willkommenskultur" soll über gut aufbereitete Informationen und hilfreiche Service-Angebote das Einleben erleichtern. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen soll etwa bei der Suche nach Standorten, Wohnraum oder Arbeitsplätzen für die Partner verbessert werden. Für Weggezogene und an der Region Interessierte soll es einen regelmäßigen Newsletter geben. jst

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