Kreis saniert vier Holperstrecken

Tiefe Schlaglöcher, zerbröckelnde Fahrbahnen: Nach dem harten Winter sind zahlreiche Straßen im Kreis Bernkastel-Wittlich in einem sehr schlechten Zustand. Welche Strecken noch in diesem Jahr ausgebessert werden müssen, hat der Kreisausschuss jetzt festgelegt.

Wittlich. 488 Kilometer Straße gehören dem Kreis Bernkastel-Wittlich, davon sind rund 200 Kilometer laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) in einem schlechten Zustand. In diesem Jahr will der Kreis rund drei Millionen Euro für die Sanierung seiner Strecken ausgeben - davon allein 750 000 Euro, um Winterschäden zu reparieren. Wohin diese Mittel fließen, sprich, wo nach Ende der Frostperiode am dringendsten ausgebessert werden muss, hat der Kreisausschuss jetzt entschieden.

Dabei habe man nicht alle Wünsche berücksichtigen können, erklärte der erste Kreisbeigeordnete Alexander Licht (CDU). Denn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier habe Kredite nur für den Ausbau von Straßen genehmigt, die von einer Fachfirma überwiegend mit der Note 4,5 oder schlechter bewertet wurden.

Dieses Kriterium haben vier Streckenabschnitte erfüllt (siehe Grafik): die K 43 von Arenrath bis zur L 50, die K 64 zwischen dem Feriendorf Mont-Royal und der K 65, die K 100 zwischen Gutenthal und Weiperath sowie die Strecke von Büdlich Richtung Heidenburg auf der K 138. Im Sommer sollen diese Teilabschnitte ausgebessert werden.

Die Kreisstraße 110 bei Lückenburg gehört nicht zu den ausgewählten Strecken - trotz ihres schlechten Zustands zwischen Lückenburg und Burtscheid, wie Bettina Brück (SPD) bemängelte. Dieser Abschnitt der K 110 sei 2006 nur zur Hälfte ausreichend schlecht bewertet worden, erläuterte Burkhard Born von der Kreisverwaltung. In diesem Jahr werde die Straße jedoch - wie alle Kreisstrecken - erneut begutachtet. Die Ergebnisse werden für Ende 2011/Anfang 2012 erwartet.

Brück regte zudem an, dem Ausschuss die Entscheidung über dringende Bestandsausbauten künftig zu erleichtern. Derzeit liege den Mitgliedern zwar eine Karte vor, auf der die schlechter als 4,5 bewerteten Kreisstraßenabschnitte markiert sind. Der prozentuale Anteil der kaputten Abschnitte an der Gesamtlänge der Straßen sei jedoch nicht erkennbar. Mit Hilfe der Prozentzahlen könne man entscheiden, "manche Straßen abschnittsweise auszubauen" - auch wenn sie nicht insgesamt als schlecht benotet wurden.

Neben den beschlossenen Bestandsausbauten stehen provisorische Reparaturen von drei weiteren Kreisstraßen an. Die K 85 von Kasholz bis Wintrich, die K 105 von Kommen nach Wederath und die K 106 von Thalkleinich Richtung Kreisgrenze waren zuletzt wegen Frostschäden wochenlang gesperrt. Die Strecken werden in den nächsten Wochen mit Asphaltmischgut geflickt, die Sperrungen aufgehoben. Ob die Straßen 2012 für einen Bestandsausbau in Frage kommen, entscheidet der Kreis erst im kommenden Frühjahr.

EXTRA

WEITERE BESCHLüSSE DES KREISAUSSCHUSSES

 Eine der Holperpisten im Kreis, die saniert werden: Die Fahrbahn der K 100 bei Gutenthal löst sich regelrecht auf. TV- Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Eine der Holperpisten im Kreis, die saniert werden: Die Fahrbahn der K 100 bei Gutenthal löst sich regelrecht auf. TV- Foto: Archiv/Herbert Thormeyer



Der Burgbergtunnelbei Bernkastel-Kues benötigt laut einer EU-Richtlinie einen zusätzlichen Fluchttunnel. Die Kosten bezuschusst das Land zu 88 Prozent. Der Landesbetrieb Mobilität empfiehlt einen bergseitigen Fluchtstollen. Diese und weitere Varianten sollen jetzt in den Kreisausschüssen beraten werden. Zugestimmt wurde Auftragsvergaben für die Nahwärmeversorgung des Schulzentrums Bernkastel-Kues sowie dem Umbau des Wittlicher Peter-Wust-Gymnasiums. Das Nahwärmenetz, das fünf Schulen, zwei Sporthallen und das Hallenbad beheizen soll, kostet 2,65 Millionen Euro und soll bis August 2011 fertig sein. Am Wittlicher Peter-Wust-Gymnasium beginnen im Mai Rohbau-, Dachdecker-, Zimmer- und Malerarbeiten am Nebengebäude. Kosten: 2,5 Millionen Euro. Umbau und Sanierung sollen im Sommer 2013 abgeschlossen sein. cweb

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