Kreisgrüne freuen sich auf Mainz

Zwei Kreisgrüne Frauen wollen in den Landtag, ein Kreisgrüner stellt sich zur Landratwahl: Optimistisch und selbstbewusst blickt der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen auf den Wahltag am 27. März.

 Reden über grüne Politik, die man in Mainz machen will: Jutta Blatzheim-Roegler, Uli Höfken und Ute Hahn (von links) beim Neujahrsempfang der Kreisgrünen in Wittlich. TV-Foto: Sonja Sünnen

Reden über grüne Politik, die man in Mainz machen will: Jutta Blatzheim-Roegler, Uli Höfken und Ute Hahn (von links) beim Neujahrsempfang der Kreisgrünen in Wittlich. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. "Fly me to the moon" spielte Thomas Bracht zu Beginn des gestrigen Neujahrsempfangs der Grünen in Wittlich. "Zum Mond wollen wir nicht, dafür sind wir viel zu bodenständig", sagte der Wittlicher Michael Wagner, Grüner der ersten Stunde im Kreis seit 1982. Jetzt will man Politik fürs Land machen: nachhaltig, ökologisch, sozial als "Grünland Pfalz", wie die Wittlicher Direktkandidatin im Wahlkreis 22 Ute Hahn vor 70 Gästen im Alten Bahnhof formulierte.

In Gemeinde- und Stadträten, im Kreistag haben viele der Emfangsbesucher längst Fuß gefasst, Politik mitgestaltet. Das ist ab Ende März auch in Mainz das Ziel. Neben Ute Hahn engagiert sich dafür als Kandidatin auch Jutta Blatzheim-Roegler, die im Wahlkreis 23 (Benkastel-Kues/Morbach/Kirchberg) auf Platz fünf der Landesliste steht. Ein konkretes Ziel ist der Stopp des Bau des umstrittenen Hochmoselübergangs, den Uli Höfken, MdB, als Projekt "das wir einsparen können" betitelte. Die 330 Millionen Euro würden anderweitig gebraucht.

Am Rande des Neujahrsempfangs, den auch Bürgermeister Joachim Rodenkirch (Wittlich) und Christoph Holkenbrink (Verbandsgemeinde-Wittlich-Land) besuchten, wurde bekannt, dass die Grünen einen Kandidaten für die Nachfolge von Beate Läsch-Weber für das Landratsamt in Bernkastel-Wittlich aufstellen.

Es ist Thomas Schmitt-Schäfer. Der Sozialplaner mit kommunalpolitischer Erfahrung soll offiziell am 4. Februar in Bernkastel-Kues nominiert werden. "Das zeigt, dass wir fähige Leute im Kreis haben", sagte Uwe Andretta, Sprecher des Kreisvorstandes.

Für die Landtagswahl wollen die Grünen keine Prognose abgeben, sehen sich dort künftig aber sicher als politische Kraft: "Alles über zehn Prozent ist super." Und man will keineswegs "Dagegen-Partei" sein. So übte Uli Höfken auch wenig direkte Kritik an der Landespolitik der großen Parteien SDP und CDU: "An der Schlammschlacht wollen wir uns nicht beteiligen." Wichtiger sei für nachhaltige Strategien in Energie- und Klimafragen und konkret in der Landwirtschaft, aktuelles Stichwort Dioxin-Skandal, mit möglichst vielen an einem Strang zu ziehen. Uwe Andretta, sagte: "Wir haben Kompetenzen aus jahrzehntelanger Pionierarbeit. Besinnen wir uns auf unsere Stärken, statt mit dem Finger auf die Fehler der anderen zu zeigen."

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