Krisengipfel ohne Politiker

SPRINGIERSBACH/PÜNDERICH. (wk) Jedes Jahr treffen sich junge und jung gebliebene, kleine und große Sänger im Projektchor "beziehungsweise" – am Wochenende nun schon zum sechsten Mal.

Angeboten wurde das Projekt vom Kirchenmusiker-Team um Bernhard Rörich (CVJM Traben Trarbach), Rafael Klar (Hermeskeil) und Reinhold Schneck (Wittlich) sowie dem Inhalte-Team Sigrid Himpler (Pünderich), Armin Surkus-Anzenhofer, (Pastoralreferent Dekanat Wittlich & FachstellePlus Marienburg) sowie von Heidi Müllen, Altenpflegerin im Dekanat Wittlich. Zwei sehr arbeitsreiche Tage standen für 120 Singstimmen und die Organisatoren auf der Marienburg an. An diesem Wochenende kriselte es unter den "Zehn Geboten." Ein Gipfeltreffen musste her, jetzt, sofort! Nach über 3000 Jahren war es höchste Zeit, wollte man die Zehn Gebote noch ernst nehmen. Wie in der Diplomatensprache üblich, wurde gleich ihre Botschaft ins Englische übersetzt: "Celebrate, oh celebrate: He is our Lord!" - "Feiert Ihn, er ist unser Herr, unser Gott, unser König." Bereits beim Einstieg in die Gespräche tauchten Fragen auf: Wer sind wir? Werden wir noch gebraucht, sind wir veraltet? Hört uns noch jemand im Jahre 2006 zu? - Wir sind "out", ja sogar "mega out", glaubte das 8. Gebot (Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen). Also liegt ihm die Wahrheit und Wahrhaftigkeit besonders am Herzen. Eine Qualitätsüberprüfung musste her, und die Diskussionen begannen. Schließlich wollten sie den Menschen auch im Jahr 2006 noch etwas sagen. So muss man sich den "Untersuchungs-Ausschuss" der Zehn Gebote vorstellen, und die Gebote wurden wirklich von den Teilnehmern des 6. Ökumenischen Chorprojekts erarbeitet. Das siebte Gebot zum Beispiel, "Du sollst nicht stehlen" , wird kurz und bündig interpretiert: Nur kein Neid. Oder das fünfte Gebot "Du sollst nicht morden", lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Kill nobody! Dann der große Auftritt am Sonntagabend in der Klosterkirche Springiersbach. Hier kamen die "Zehn Gebote" durch Heidi Müllen und Armin Surkus-Anzenhofer wieder zu Wort, hinterfragten und begründeten ihre Existenz. Zwischen den Gesprächen gab der Chor mit seinen wundervollen Liedern Antworten und Hinweise als An-Gebote für ein Miteinander mit Freude am Leben, Lebensregeln für ein Zusammenleben in Freiheit. 120 Singstimmen begeisterten die aufmerksamen Zuhörer in der voll besetzten Kirche. Am Ende standen alle Zuhörer auf und spendeten den Musikern dankbaren Beifall. Ein sehr schönes Chorkonzert in der an guter Akustik kaum zu überbietenden Karmeliten-Klosterkirche Springiersbach.

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