Kritik am Windkraftstandort bei Graach, Bernkastel und Longkamp

Bernkastel-Kues · Die Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues hat den Weg hin zu einem neuen Flächennutzungsplan freigemacht, der potenzielle Windkraftstandorte enthält. Es bleibt bei den Flächen zwischen Piesport und Kommen sowie Bernkastel und Kleinich.

Bernkastel-Kues. Eigentlich hat die VG Bernkastel-Kues die Grundsatzdebatten über die Windkaft schon hinter sich. In der jüngsten Sitzung sollte es nur um Details gehen, um den neuen Flächennutzungsplan auf den Weg zu bringen. Dies führte aber erneut zu Diskussionen.
Am 12. Juni hatte der Rat beschlossen, 1100 Hektar für Windräder zu reservieren. Konkret wurden zwei Areale anvisiert: zwischen Piesport, Brauneberg, Gornhausen, Longkamp und Kommen sowie zwischen Bernkastel-Kues, Graach, Longkamp und Kleinich (der TV berichtete). Die zugrundeliegende großräumige Analyse der Standorte wurde inzwischen konkretisiert. Es ergeben sich aber nur Detail-Änderungen, "keine Flächen fallen weg", erklärte Bürgermeister Ulf Hangert. Auch die Anzahl der möglichen Windkraftanlagen bleibe mit 78 gleich. Die Abgrenzungen ändern sich nur an einzelnen Stellen, unter anderem wegen dortiger Steilhänge, Laubwälder oder der Bauschutzzone des Flughafens Hahn. Burgen ist damit weiter nicht als Standort vorgesehen, obwohl es dafür kämpft. Laut Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick greift das Argument nicht, für den Bau von Windrädern müsste dort wertvoller Laubwald geopfert werden. Eine Ortsbegehung habe gezeigt, dass man den Standort hin zu einem Fichtenbestand und einer Windwurffläche verschieben könne. Dort sei Platz für drei Windräder.
Die FPD kritisierte, es sei eingetreten, was man befürchtet habe. Die Ortsgemeinden unterschieden sich in Nutznießer um jeden Preis und die, die untätig zuschauen müssen. Mit Ersteren spielte Fraktionschef Alfred Port auf Longkamp an, wo ein Vertrag mit einem Windradbetreiber geschlossen wurde, um geeignete Flächen zu sichern. Die Anlagen in den Höhenlagen von Graach, Bernkastel und Longkamp seien bereits vom Krankenhaus in Kues aus sichtbar. Der Antrag, dieses Areal aus den Planungen herauszunehmen, fand aber keine Mehrheit.
Bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme brachte der Rat den sogenannten Aufstellungsbeschluss auf den Weg. Er ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Flächennutzungsplan. Dieser schreibt großflächig vor, welche Bauvorhaben wo erlaubt sind - unter anderem Windräder. uq

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