Kröv-Bausendorf mit schlechter Perspektive
Kröv-Bausendorf · Die Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf schrumpft. In den vergangenen zehn Jahren hat die VG knapp 500 Einwohner verloren. Und die Entwicklung wird sich laut Prognose fortsetzen. Bis zum Jahr 2020 wird mit einem Rückgang von noch einmal über 400 Menschen gerechnet.
Kröv-Bausendorf. Man muss schon weit zurückblicken, um auf ein Jahr zu stoßen, in dem in der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf mehr Menschen geboren wurden als gestorben sind. 1988 kamen in den zehn Ortsgemeinden insgesamt 101 Kinder auf die Welt. Die Zahl der Sterbefälle betrug 95. Seitdem verzeichnet die Statistik Jahr für Jahr ein negatives Saldo bei der Geburten- und Sterberate. Den Negativrekord bei den Geburten hält das Jahr 2009, als nur 54 Kinder in der VG Kröv-Bausendorf auf die Welt kamen.
Auch die Differenz zwischen Zuzügen und Fortzügen ist in den meisten Jahren negativ. Im Jahr 2010 gab es zwar noch einmal eine positive Entwicklung (502 Zuzüge bei 470 Fortzügen), davor waren aber zumeist mehr Fortzüge als Zuzüge zu verzeichnen. Hauptgrund: Jugendliche, die ins Arbeitsleben starten, finden heimatnah nur schwer einen Job.
23,5 Prozent sind älter als 65
Im vergangenen Jahr (Angaben Statistisches Landesamt) lebten in Kröv-Bausendorf 8700 Menschen, 1999 waren es noch 9195. Die Statistiker erwarten bis zum Jahr 2020 einen weiteren Rückgang auf 8274 Einwohner. Dann hätte Kröv-Bausendorf innerhalb von 20 Jahren einen Ort so groß wie Bengel oder Hontheim verloren.
Die anhaltend niedrige Geburtenziffer und die steigende Lebenserwartung führen auch in der VG Kröv-Bausendorf zu einer drastischen Veränderung des Verhältnisses zwischen jüngerer und älterer Generation. Im Jahre 2001 betrug der Anteil der über 65-Jährigen 20,3 Prozent, aktuell sind es 23,5 Prozent.
Wie schon die Zahlen in anderen Verbandsgemeinden gezeigt haben, ist der Rückgang der Bevölkerung auch in der VG Kröv-Bausendorf vor allem in den Moselorten gravierend. Reil hat in den vergangenen zehn Jahren 13 Prozent seiner Einwohner verloren, Kröv 6,4 Prozent.
Dagegen hat der nahe an der Stadt Wittlich gelegene Ort Flußbach vier Prozent Einwohner hinzugewonnen, wobei aber in den vergangenen drei Jahren wieder ein Rückgang zu verzeichnen ist. Auch Kinheim schrumpft. Knapp 1000 Menschen wohnten dort Anfang der 60er Jahre, jetzt sind es weniger als 800.
Starke Schwankungen
Hontheim konnte seine Einwohnerzahl in den vergangenen 50 Jahren stabil halten. In dieser Zeit gab es aber deutliche Schwankungen.
Die wenigsten Einwohner hatte Hontheim 1988, als 733 Einwohner registriert wurden. Aktuell hat der Eifelort mit seinen Ortsteilen Wispelt, Krinkhof und Bonsbeuern 819 Einwohner (Stand 2010).
Die drei Alftalgemeinden Bausendorf, Kinderbeuern und Bengel sind in den 90er Jahren gewachsen. Vor allem Bausendorf konnte wegen der Ausweisung von Baugebieten und seiner Nähe zur Industriestadt Wittlich Menschen anlocken. Dort leben zurzeit knapp 1300 Einwohner. Allerdings hat der Ort seit dem Jahr 2002 wieder 80 Einwohner verloren.
Die größten Verluste der Alftalgemeinden in den vergangenen zehn Jahren musste Bengel hinnehmen. 1999 lebten dort 952 Menschen, im Jahr 2010 waren es nur noch 854 - ein Verlust von über zehn Prozent.
