Kühle bremst Trauben

Wie das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in seinem Rebschutzdienst Nummer vier mitteilt, ist der Traubenwicklerflug sehr unterschiedlich, und die Primärinfektion von Peronospora ist in einigen Lagen erfolgt.

Bernkastel-Kues. (red) Je nach Lage sind zwischen sechs und zehn Blättern entfaltet, kühle Nächte haben in den vergangenen Tagen die Entwicklung etwas gebremst.Oidium: Generell wird der Einsatz von Netzschwefelpräparaten (4,2 kg/ha) empfohlen. Zeigertriebe wurden bisher noch nicht gemeldet. Bitte das erste Auftreten melden.Peronospora: Die Niederschlagsverteilung war in der vergangenen Woche im Anbaugebiet sehr unterschiedlich. Jüngst sind nur zehn Millimeter Niederschlag gefallen, so dass wahrscheinlich nur in einigen Lagen Primärinfektionen erfolgt sind. Für diese Lagen wird im Zusammenhang mit der Oidiumbekämpfung eine erste Peronosporabekämpfung mit Kontaktmitteln wie beispielsweise Delan WG (0,3 kg/ha), Dithane NeoTec (1,2 kg/ha), oder Polyram WG (1,2 kg/ha) empfohlen. Damit werden auch Phomopsis, Roter Brenner und Schwarzfäule erfasst.Roter Brenner: Bei stärkeren Niederschlägen ist weiterhin mit entsprechenden Infektionen zu rechnen. Vor den nächsten Niederschlägen sollte daher die Bekämpfung des Roten Brenners fortgesetzt werden. Mittel: siehe Peronospora.Traubenwickler: Der Mottenflug des Traubenwicklers ist lageweise sehr unterschiedlich verlaufen und hat in den vergangenen Tagen stark nachgelassen. Gemarkungsweise war um den 14. Mai ein Flughöhepunkt des einbindigen Traubenwicklers zu beobachten. Bei den meisten Fangstationen waren allerdings nur moderate Fänge zu verzeichnen, so dass eine Bekämpfung nur lageweise zu empfehlen ist.Der Flugverlauf kann im Internet unter www.dlr-mosel.rlp.de abgerufen werden. Die Fallen sind weiterhin regelmäßig in dreitägigem Abstand zu kontrollieren. Wer außerhalb von Pheromongebieten eine Heuwurmbehandlung durchführen möchte, kann dies jetzt in Kombination mit anstehenden Fungizideinsätzen durchführen. Hierzu stehen die B.t.-Präparate Dipel (0,75 l/ha) und Xentari (0,6 kg/ha) sowie die Produkte Mimic (0,3 l/ha), Runner (0,24 l/ha), SpinTor (0,06 l/ha, bienengefährlich) oder Steward (0,075 kg/ha) zur Verfügung.Rote Spinne: Bei durchschnittlich mehr als zehn Milben pro Blatt können Apollo (0,18 l/ha), Kiron (0,9 l/ha), Masai (0,15 kg/ha), Ordoval (0,24 kg/ha) oder Envidor (0,32 l/ha, bienengefährlich) eingesetzt werden.Applikationstechnik: Brüheaufwand maximal 600 l/ha. Die vorweg genannten Mittelmengen beziehen sich auf Basisaufwand mal Faktor 1,5 (außer Netzschwefel) und stellen bereits die tatsächlich je Hektar zu verwendenden Mengen dar.

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