Reliefs mit Verzierungen Steinstelen für den Naturpark Saar-Hunsrück

Morbach · Zum Miteinander von Natur und Mensch gehört auch ein künstlerischer Zugang zur Landschaft. Dafür sorgen an sieben Standorten künftig Flachreliefs mit extra dafür entworfenen Verzierungen.

  Sie arbeiten an den Steinstelen, die im Herbst aufgestellt werden: Petra Picko-Thies, Wolfgang Schneider, Matthias Kunz und Sabine Lütt.

Sie arbeiten an den Steinstelen, die im Herbst aufgestellt werden: Petra Picko-Thies, Wolfgang Schneider, Matthias Kunz und Sabine Lütt.

Foto: Christoph Strouvelle

Behutsam arbeitet Wolfgang Schneider in der Morbacher Gärtnerei Berg an dem mehrere Hundert Kilogramm wiegenden Sandstein, der vor ihm liegt. Nach drei Tagen ist das keltische Motiv klar zu erkennen, das den Stein schmücken soll.

Doch nicht nur der Künstler, der aus dem Harz kommt, ist mit Hammer und Meißel am arbeiten. Mit dabei sind Sabine Lütt und Matthias Kunz aus Hunolstein und Petra Picko-Thies aus Heidenburg, die ebenfalls jeweils einen Stein behauen. „Die Dekore haben eine romanische Formensprache; ähnlich wie bei Kapitellen auf dem oberen Ende einer Säule“, erklärt Schneider.

Die vier arbeiten an einem gemeinsamen Projekt mit dem Naturpark Saar-Hunsrück, das sich über dessen ganzes Gebiet ziehen soll: An insgesamt sieben Standorten sollen die Flachreliefs aus Bitburger Sandstein künftig zu sehen sein. Auf dem Erbeskopf, in Hermeskeil und in Kastel-Staadt sind drei Steinstelen schon aufgestellt. Vier weitere folgen an der Grimburg nahe des Saar-Hunsrück-Steigs, in Beuren am Kulturdenkmal Graue Eltz, am Idarkopf in der Nähe des Aussichtsturms und an der Ruwerbrücke zwischen Zerf und Hentern direkt an einer Traumschleife.

„Es geht auch um ein seelisches Erleben der Landschaft“, sagt Schneider, der in anderen deutschen Regionen wie in Brandenburg, Stuttgart und im Harz ähnliche Projekte realisiert hat. „Wir haben die Orte besichtigt, wo die Steinstelen aufgestellt werden sollen und danach die Motive entworfen“, sagt Sabine Lütt. Die Hunolsteinerin hat den Anstoß gegeben, ein solches Projekt im Naturpark Saar-Hunsrück umzusetzen. „Ich finde, die Steinstelen passen gut dorthin“, sagt sie. Lütt hat auch die Verhandlungen mit dem Naturpark und den beteiligten Gemeinden geführt. Im Herbst sollen die letzten vier Steinstelen aufgestellt werden.

„Wir versprechen uns einen künstlerischen Zugang zu unserer Kulturlandschaft“, sagt Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück.

Laut dem Naturparkmotto „Mensch im Einklang mit der Natur“ sei es das Ziel des Steinsetzungsprojekts, ein Zeichen dafür zu setzen, dass sich die Menschen in einem harmonischen Miteinander gestaltend in die Natur einbringen.

Der Naturpark finanziert das Projekt mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz. Wieviel die Stein­stelen kosten, will die Geschäftsführerin nicht sagen. Die Summe werde den Akteuren nicht gerecht, da diese viel ehrenamtliches Engagement in die Organisation gesteckt hätten und die Summe den Gesamtwert des Projekts nicht widerspiegele.

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