Gastronomie Schluss für Café Pause

Morbach-Hinzerath · Rüdiger Luckow und Bruni Kluss schließen zwar ihr Künstlercafé in Hinzerath. Das Kreativhaus bleibt aber mit seinem Angebot weiter bestehen.

 Bruni Kluss und Rüdiger Luckow schließen zum Ende des Jahres ihr Café Pause in Hinzerath.

Bruni Kluss und Rüdiger Luckow schließen zum Ende des Jahres ihr Café Pause in Hinzerath.

Foto: Christoph Strouvelle

Für Kunstbeflissene und Wanderer war das Café Pause in Hinzerath bisher ein beliebter Ort zum Einkehren. Doch nicht mehr lange. Die Inhaber des Cafés, Bruni Kluss und Rüdiger Luckow, sehen aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen keine Möglichkeit mehr, ihren Betrieb sinnvoll weiterzuführen.

Über die Sommersaison 2021 heißen sie Gäste an Wochenenden zwar noch weiterhin auf der Außenbestuhlung herzlich willkommen. Doch im Inneren des Cafés wollen sie den Betrieb nicht mehr aufnehmen. „Wir wollten bis 2023 weitermachen. Doch Corona hat uns jetzt zwei Jahre früher dazu gezwungen, aufzuhören“, sagt die 82 Jahre alte Kluss, die die Kuchen fürs Café Pause nach eigenen Rezepten alle selbst backt. Vor starken Wochenenden seien das schon mal bis zu zwölf Kuchen gewesen, die sie freitags an ihrem Hauptbacktag aus dem Ofen geholt hat.

Aufgrund der Abstandsregeln haben die beiden im Café jetzt nur noch zwei Tische statt der üblichen vier ´ anbieten können, statt der 16 Plätze also lediglich maximal acht. Und auch im Außenbereich mussten die Tische auf drei reduziert werden.

Das Besondere am Café Pause ist die Kombination von Café, Kunst und Kultur, gepaart mit den Aktivitäten in ihrem Wohnhaus, das sie unter Kunstliebhabern als Kreativ­haus etabliert haben. „Es war uns ein ausgesprochenes Anliegen, das miteinander zu verquicken“, sagt Kluss.

Die Töpferin und Luckow als Schnitzer und Aquarellmaler haben nicht nur eigene Sachen ausgestellt, sondern auch andere Künstler eingeladen. Dies hat zu einer Atmosphäre in dem sehr persönlich geleiteten Café geführt, die auswärtige Besucher oft überrascht habe, erzählen Luckow und Kluss.

Ein besonderes Highlight waren die musikalischen und literarischen Frühstücke, die sie einmal im Monat ausgerichtet hatten und die stets früh ausverkauft waren. Dazu hat sich das Café Pause aufgrund der Traumschleife LandZeitTour, die an dem Café vorbeiführt, zum Treffpunkt für Wanderer entwickelt, sagt Kluss. Hinzu kamen Feierlichkeiten, wie Geburtstage und Silberhochzeiten. Ende des Jahres soll es ein großes Abschiedsfest geben, sagen Kluss und Luckow. „Die Entscheidungszeit war sehr schmerzhaft“, sagt Kluss. „Wir haben uns nicht leicht getan. Ein wichtiger Lebensabschnitt geht damit für uns zu Ende.“

Doch schauen die beiden Künstler im Alter von 81 und 82 Jahren, für die sich durch die Entscheidung nach ihren Aussagen neue Türen öffnen, weiter nach vorne. Denn das Kreativhaus mit seinem Angebot an Konzerten, Lesungen und Schauspielen und Kursen an Rakukeramik, Yoga und Schnitzen bleibt bestehen.

Hinzu kommt eine neue Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Belginum. Dort wollen sie in Zusammenarbeit mit dem Morbacher Geheischnis ebenfalls entsprechende Kurse anbieten. „Wir fühlen uns mitten im Leben“, sagen Luckow und Kluss.

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