Kürzere Wege zum Einkauf

Seit Jahren bemüht sich die Stadt Traben-Trarbach um die Ansiedlung eines Discounters in Traben. Lidl zeigte großes Interesse, auf dem Gelände des ehemaligen Edeka- und Raiffeisenmarktes in Traben eine Filiale zu eröffnen. Dieses Projekt ist gescheitert, aber ein neuer Standort - unmittelbar daneben gelegen - ist in Sicht.

Traben-Trarbach. "Die Stadt Traben-Trarbach hatte Ende des Jahres in Folge so viele Notartermine wie vermutlich noch nie oder selten in ihrer Geschichte." Das sagte Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus in ihrer Neujahrsansprache am vergangenen Samstag. Auf Einzelheiten ging sie dabei nicht ein. Einer der Termine bezog sich aber auf die Veräußerung eines städtischen Grundstücks unterhalb des ehemaligen Aldi-Marktes in der "Neuen Straße" in Traben. Auf diesem Grundstück und im ehemaligen Aldi-Gebäude sollen sich nun der gewünschte Discounter, ob Lidl oder ein anderer, und eventuell ein Getränkemarkt ansiedeln.

Der bislang ins Auge gefasste Standort "ehemaliger Edeka- und Raiffeisenmarkt" in Traben steht nicht zur Verfügung. Grund: Einer der Grundstückseigentümer will nicht verkaufen. Geplant war an diesem Standort auch der Bau von fünf Doppel-Wohnhäusern. Die Gesamt-Investitionssumme hätte rund 5,5 Millionen Euro betragen.

Die Stadt hofft, dass sich auch im Stadtteil Trarbach ein Supermarkt ansiedelt, damit die Bevölkerung dort wohnortnah mit Lebensmitteln versorgt werden kann. Zu diesem Zweck hat die Stadt das Sanierungsgebiet in Trarbach um den Bereich "Nördliche Wildbadstraße" erweitert, denn, so die Begründung: "Aufgrund der sich in den letzten Jahren veränderten baulichen Situation des Umfeldes kann hier nunmehr von einem städtebaulichen Missstand ausgegangen werden."

Fallen Gebäude und Grundstücke in ein Sanierungsgebiet, gibt es Zuschüsse vom Land, ferner verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten. Dafür hat die Kommune ein Mitspracherecht bei der Nutzung. Bauform und Nutzung müssen städtebaulich integriert sein.

Das Sanierungsgebiet umfasst auch die 4500 Quadratmeter große Gewerbebrache des ehemaligen Betriebes "Mercedes Ziefer" in der Wildbadstraße, die der Stadt seit vielen Jahren ein Dorn im Auge ist.

Die Stadt hat bereits, so VG-Chef Ulrich K. Weisgerber gegenüber dem TV, ein Verkehrswertgutachten in Auftrag gegeben und will das Grundstück nun einer "baulich sinnvollen Verwertung zuzuführen". Erste Gespräche mit den Eigentümern des alten Werkstattgebäudes, eines ehemaligen Wohnhaues und des Grundstücks wurden bereits geführt. Eine Befragung der betroffenen Grundstückseigentümer und Anwohner hat ergeben, dass viele Bürger sich vor allem bessere Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil Trarbach wünschen. Dort gibt es seit mehreren Jahren kein Lebensmittelgeschäft mehr. Außerdem könnte in diesem Sanierungsgebiet ein sichererer Fußweg vom Weihertorplatz zum rund 300 Meter entfernten Gymnasium geschaffen werden.

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