Kulinarische Höchstleistung

WINTRICH. (mbl) Turbulentes Geschehen auf der Bühne, immer wieder begleitet von lauten Lachern - die Wintricher Laienschauspieler liegen in den letzten Zügen ihrer heißer Probenphase. Am 26. Dezember feiert "Pfau im Federkleid", das neueste Stück des Wintricher Theatervereins "Kleine Komödie", Premiere.

Dampfend geht es zu auf den Brettern, die Wintrichs Theaterwelt bedeuten. In der Restaurantküche brodelt es gewaltig. Koch und Küchen-Azubi sorgen sich ums leibliche Wohl der Gäste. "Jeder Ochs freyt sich, wenn e wat greines seit", bemerkt der Chef, während die Kellnerin "dreimal Supp, een Zigeiner und een Jäger", lauthals in Auftrag gibt. Doch während sich der Koch - überzeugt davon, dass er zu höheren Künsten berufen ist - viel lieber der "grande cuisine" widmet, brennen die Schnitzel in der Pfanne an… Viel Spaß garantiert die neueste Komödie des Wintricher Theatervereins "Kleine Komödie", der seit seiner Gründung im Juli 1991 jedes Jahr zur Weihnachtszeit ein Theaterstück aufführt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Boulevard-Komödien, die bearbeitet und ganz oder teilweise in Mundart übertragen werden. Und wer in die Proben schaut, merkt sofort, dass den Mitwirkenden das Agieren auf der Bühne viel Spaß bereitet. Rund 60 Mitglieder zählt der Verein, darunter 20 Aktive zwischen 19 und 65 Jahren. Für einen reibungslosen Ablauf auf, vor und hinter der Bühne sorgen viele helfende Hände, auch von Nichtmitgliedern. Alles wird in Eigenregie bewältigt, angefangen bei Bühnenaufbau und Technik über Bühnenbild und Ausstattung bis hin zu den Kostümen. Mobile Stellwände erleichtern mittlerweile den Aufbau für die neuen Stücke. "Wenn die stehen, muss noch passend zum Stück tapeziert, dekoriert und eingerichtet werden", erklärt der Vereinsvorsitzende Ralf Kaspari. Ende September beginnt die Probenarbeit, die intensiviert wird, je näher die Aufführung rückt. Und dabei geht es auch diesmal zu wie im richtigen Leben: Auf der Bühne wird richtig auf dem Herd gekocht, und gespült wird unter fließendem Wasser. Nur auf den Kunst-Hähnchen, -Austern, -Hummern und -Pfauen würde sich jeder Gast die Zähne ausbeißen. Auf jeden Fall verspricht die ländliche Komödie "Pfau im Federkleid" in drei Akten unter der Regie von Dirk Kessler vergnügliche Stunden.Eine außergewöhnliche Hauptspeise

Zum Inhalt: Der ganze Stolz des Restaurant-Besitzers Herbert Kappes sind seine fünf Pfauen. Doch zum Leidwesen seines Kochs hält er die lautstarken Tiere in seinem Garten hinter der Restaurantküche. Als sich unerwartet der König aus Mabujug als hoher Staatsgast der Landesregierung ankündigt, soll der Koch, dessen kulinarische Höchstleistung bisher im Braten von Schnitzeln und Steaks bestand, ein Sechs-Gänge-Menü zubereiten. Dieser glaubt, endlich einmal zeigen zu können, zu welcher Kochkunst er in der Lage ist. Von der Verehrung des Pfaus als heiliges Tier im Land des Königs ahnt er nichts. Als ihm dann die Vögel seines Chefs mit erneutem Gekreische auf den Geist gehen, kommt ihm eine ganz außergewöhnliche Hauptspeise in den Sinn… Zwischenmenschliche Konflikte, Verwirrung und Zündstoff auf der Bühne sind vorprogrammiert - doch mehr sei nicht verraten. Aufführungstermine: Am 26., 28. und 29. Dezember hebt sich jeweils um 20 Uhr der Vorhang in der Festhalle Vindriacum. Karten zum Preis von fünf Euro sind noch erhältlich bei Brigitte Gietzen, montags bis samstags von 16 bis 18 Uhr unter Telefon 06534/8941.

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