Festival Kultana begeistert in Morbach mit Mix aus Literatur, Klezmer und Blues

Morbach · Zum fünften Mal haben die Vereine Blue Note aus Idar-Oberstein und Kunst im Gewächshaus in Morbach zum Event „Kultur am Nationalpark“, kurz Kultana, eingeladen.

Kultana in Morbach
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Morbach Kultana

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Literarische Texte von Christian Morgenstern, Bertolt Brecht und Joachim Ringelnatz, Klezmermusik, die das Publikum auf eine fröhliche Art verzaubert, und eine Bluesband, bei deren Musik viele sofort mittanzen: Die fünfte Auflage des Festivals Kultana auf dem Gelände der Morbacher Gärtnerei Berg hat viel Abwechslung für die 150 Besucher geboten.

 Die Bluesannovas während ihres Auftritts beim Kultana-Event in Morbach.

Die Bluesannovas während ihres Auftritts beim Kultana-Event in Morbach.

Foto: Strouvelle Christoph

Den Anfang machten die Schauspieler Rainer Furch – bekannt aus vielen Fernsehrollen –, Madeleine Giese und Albert Koch. Mit Reimen, Gedichten und Versen bekannter Autoren fesselten sie die Besucher, die gebannt der Lesung folgten. Etwas ausgelassener wirkte dann die jiddische Musik der Klezmer Tunes aus Köln, die teils mit bekannten Melodien die Zuschauer auf amüsante Weise eingefangen haben.

Den Abschluss des Abends bildeten die Blues­anovas, die wenige Tage zuvor noch bei Konzerten von Eric Clapton in großen deutschen Hallen als dessen Vorgruppe auftraten. Schon am Anfang legten die fünf Musiker aus Münster dermaßen los, dass bei den ersten Liedern die Besucher vor und neben der Bühne mittanzten und auch auf den Stühlen mitwippten.

 Die Formation Klezmer Tunes zeigt vollen Einsatz auf der Morbacher Kultana-Bühne.

Die Formation Klezmer Tunes zeigt vollen Einsatz auf der Morbacher Kultana-Bühne.

Foto: Strouvelle Christoph

„Klezmer gefällt mir besonders gut“, sagt Zuschauerin Burgel Rindermann aus Morbach. Der Mix aus drei verschiedenen Kunst- und Musikrichtungen sei eine gute Initiative für Morbach, bei der die Einheimischen mehr Verständnis für Kultur entwickeln könnten. Regelrecht begeistert war Stefan Haastert aus Kleinich. „Anderthalb Stunden Klezmermusik, ein Hit nach dem anderen, da muss man einfach mitgehen“, sagte er. Zudem spiele das Wetter mit – an dem späten Nachmittag und Abend war es bewölkt, aber warm und trocken. Die Veranstaltung sei gut organisiert und das Publikum angenehm. „Es ist wichtig, dass es in unserer Region ein solches Angebot gibt“, stellte Haastert fest. Den literarischen Teil hat er als „Wortakrobatik“ empfunden, bei dem die Vortragenden mit den Wörtern regelrecht jonglierten.

Heiner Berg vom Verein Kunst im Gewächshaus freute sich, dass das vielseitige Programm bei dem Publikum so gut angekommen ist. Der Morbacher Verein hat Kultana, die Anfangsbuchstaben des Begriffs „Kultur am Nationalpark“, gemeinsam mit Blue Note aus Idar-Oberstein ausgerichtet. „Drei Richtungen verbinden sich. Man muss sich da­­rauf einlassen“, sagte Berg. Ein weiterer Pluspunkt der Veranstaltung: Mehr Morbacher als in den Vorjahren hätten sich unter den Zuschauern befunden. Dieter Hoch­reuther von Blue Note hob die Ko­operation zwischen allen Beteiligten hervor, zu denen auch der Kulturverein Kaff aus Hottenbach, der Verein der Freunde des Nationalparks und das Morbacher Kulturzentrum gehören. „Die Beleuchtung des Geländes im Dunkeln ist genial“, fand Hoch­reuther, der selbst Freude an dem Event hatte. Großen Anteil an der Atmosphäre hätten auch die etwas rustikal wirkenden Stühle und Tische aus ehemaligen Dorfsälen zwischen den Bäumen und Hecken, die das Festivalgelände umrahmten.

Besonders die Blues­anovas als junge moderne Band hob er hervor. Mit ihrer neuen Auffassung von Blues, in dem Einflüsse von Boogie und Rock ’n’ Roll zu hören sind, interpretierten sie die Bluesmusik ganz neu.

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