Kultur

Zur Debatte um die Wiederbesetzung einer Leitungsstelle im Wittlicher Kulturamt meint dieser Leser:

Meinung

Eiskalte Machtpolitik in Wittlich
Die Wiederbesetzung der Wittlicher Kulturamtsleiterstelle hat Harald Jansen (TV vom 7. Juli) sehr treffend auf den Punkt gebracht: ein "klassisches Armutszeugnis" der Wittlicher Politik und Verwaltung. Ehrlicher und wahrhaftiger kann diese kritische Analyse nicht ausfallen! Dabei liefert die Stadt Wittlich ihr eigenes "Armutszeugnis" selber, wie sie es denn mit dem allerorts propagierten christlichen Anstand, politischem Selbstverständnis und der menschlich eiskalten Rücksichtslosigkeit hält. Der ehemalige Kulturamtsleiter Dr. Calleen wurde von CDU und FDP nur deswegen politisch liquidiert und parteistrategisch beseitigt, weil er deren eiskalten und rücksichtslosen Machtinteressen im Wege stand. Bürgermeister Joachim Rodenkirch versucht, mit Verbal-Akrobatik zu behaupten, dass mit der Teilzeitstelle von Frau Scheid im Kulturamt keine Wiederbesetzung des Kulturamtsleiters stattgefunden hat. Für wie naiv und leicht zu täuschen hält der Wittlicher Bürgermeister die Öffentlichkeit eigentlich? Da loben wir uns doch die ehrlichen Worte des FWG-Fraktionssprechers Klaus Petry, der für seine Koalitionspartner von CDU und FDP feststellt (TV vom 23. Juli), dass man in Wittlich kein Kulturkonzept brauche (während das zu Calleens Zeiten über Jahre mit scharfen Attacken gefordert wurde!). Frau Scheid solle als willige Partei-Vollstreckerin nur die "Koordinatorin" spielen, so Petry. "Koordinatorin" von wem? Na klar, von den willkürlichen Interessen der Wittlicher Machtpolitik, die Fachkompetenz, Führungsverantwortung und Inhalte mit Populismus, Führungsschwäche und Konzeptionslosigkeit verwechselt! Ganz nach dem Motto: Nicht die Parteien sind für die Kommune da, sondern die Kommune ist für die Parteien da. Kein Wunder, dass bei dieser politischen Selbstbedienungsmentalität ein Kulturamtsleiter vom Schlage Calleen nur gestört hat und politisch beseitigt werden musste! Dr. Thomas Schnitzler, Trier (Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist 1. Vorsitzender der Wittlicher "Georg-Meistermann-Gesellschaft - Kritisches Forum für Kunst, Kultur und Fragen der Zeit").

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