Kulturelles Dutzend fürs Land

Günter Wallraff liest zum Finale in Hetzerath, Ausbilder Schmidt brüllt zur Premiere in Plein: Comedy, Kabarett, Theater, Lesung plus eine Podiumsdiskussion sind von Mai bis September im Programm der Eifel-Kulturtage. Ein Dutzend Veranstaltungen hat Rainer Laupichler 2011 an Land gezogen.

Wittlich/Manderscheid. Die Eifel-Kulturtage sind tot, es leben die Eifel-Kulturtage! Nach einem Donnerwetter 2010 sah es zunächst so aus, als wollte Rainer Laupichler seine 2007 erstmals veranstalteten Eifel-Kulturtage sterben lassen: Die Zusammenarbeit mit den Kommunen, zuletzt mit der Stadt Wittlich, die unter anderem durch ihre Stiftung 16 000 Euro zuschoss, klappte nicht so, wie es sich der umtriebige Schauspieler aus Manderscheid vorgestellt hatte.

"Nein danke", sagte Laupichler und kokettierte damit, den Vorhang für seine durchaus erfolgreiche Reihe nach dem Motto "Kultur für alle" auf ewig fallen zu lassen. Dabei war sein Festival, das auch in die Dörfer zog, schon fast zur Marke geworden. 91,6 Prozent Auslastung hat er nach eigenen Angaben 2010 erzielt. Drei Angebote allerdings scheiterten mehr oder weniger: Eine Tanzperformance war nur zur Hälfte besucht, zwei Kindertheatervorführungen fielen flach, weil der Kartenvorverkauf gen null tendierte.

Das und seine Enttäuschung über die Kooperation mit der Stadt Wittlich hat Rainer Laupichler längst abgehakt. Und: Er macht weiter, auch weil er wieder Sponsoren gefunden hat, unter anderem den Kultursommer Rheinland-Pfalz. Und er hat wieder prominente Namen für die Eifel buchen können. Allen voran Günter Wallraff, der am Samstag, 24. September, 20 Uhr, in Hetzerath zu einer Lesung erwartet wird. Das ist einer der Höhepunkte und gleichzeitig Schlusspunkt des diesjährigen Programms. Das startet mit Ausbilder Schmidt alias Holger Müller am Donnerstag, 5. Mai, 20 Uhr, in der Pleiner Unkensteinhalle. Zu den Themen Migration und Integration wird es in der Abtei Himmerod Lesungen plus eine Podiumsdiskussion am Freitag, 20. Mai, ab 20 Uhr geben.

Ein anderer Höhepunkt ist sicherlich auch Gudrun Landgrebes Lesung am Freitag, 27. Mai, um 20 Uhr in Niederöfflingen. Weiterhin gibt eine besondere Spielstätte: die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Wittlich. Das Publikum von Bademeister Schaluppke am Dienstag, 20. September, wird sich aus "Internen" und "Externen" zusammensetzen, wie Rainer Laupichler ankündigt. Er sagt zu seinen Leitideen: "Hinsichtlich der Programmwahl gilt festzustellen, dass bei den Zuschauern ein großes Interesse an Kunst zum Anfassen besteht. Es sollte hochwertig in der künstlerischen Umsetzung sein, nicht zu intellektuell, trotzdem mit Niveau und vollmundig in darstellerischer Hinsicht. Neben namhaften Künstlern setzen wir bei unseren Akteuren auf eine professionelle, hochwertige Qualität." Und inhaltlich verspricht der Eifel-Kulturtage-Macher zudem, das auf die Bühne zu bringen, was aktuell ist und die Menschen bewegt.

Er sagt: "Allerdings möchten wir auch klare Themenakzente setzen: Cyber-Mobbing und sexueller Missbrauch im Internet, Migration und Integration, Ausländerfeindlichkeit und ihre Folgen."

Das komplette Programm nebst Informationen zu den Künstlern findet sich im Internet auf www.eifelkulturtage.de. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Unter anderem gibt es ein Abonnement für vier Abende zum Preis für drei. Karten gibt es in den TV-Service-Centern Wittlich, Bitburg und Trier, Ticket-Hotline: 0651/7199-996 oder unter www.volksfreund.de/tickets

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