Wittlich. (red) Im Leben junger Menschen gibt es hin und wieder Probleme mit der Freundin, die Schule macht Stress, die Eltern nerven oder man will sich einfach mal den Ärger "von der Seele reden" oder über seine Traurigkeit sprechen. Und manchmal ist alles wirklich schwer und bedrückend. Gewalt, Missbrauch, Drogenkonsum, frühe Schwangerschaft - die Palette der Sorgen und Nöte ist groß. Das können die 20 Berater am Kinder- und Jugendtelefon Wittlich bestätigen.

6213 Gespräche im vergangenen Jahr

Dort rufen jeden Tag Jugendliche an, die anonym und vertrauensvoll reden möchten - ohne Stress und Zeitdruck. Der Wunsch nach Unterstützung, Informationen oder einfach "einem offenen Ohr" hat auch 2008 wieder viele junge Menschen zum Hörer greifen und die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons (0800/1110333) wählen lassen. So wurden laut Statistik des Sponsors "Telekom" im vergangenen Jahr insgesamt 6213 Gespräche geführt.

Die Berater am anderen Ende der Leitung werden durch Psychologen, Pädagogen und Therapeuten in einer 70-stündigen kostenfreien Schulung qualifiziert. "Ich bekomme viele Anregungen, eigene Beziehungen neu zu gestalten, kann besser reflektieren, erfahre vieles über die Lebenswelt der Jugendlichen, was mir auch in anderen Gesprächen mit Kindern hilft", beschreibt eine der Beraterinnen, von Beruf Lehrerin, den "Mehrwert" ihres Engagements. "So etwas hätte ich mir als Jugendliche auch gewünscht", lautet das Fazit eines der noch zu wenig vertretenen Männer, "es tut einfach gut, was Gutes für Jugendliche zu tun, in einem für mich überschaubaren Zeitraum des Engagements". Zum Start der nächsten Ausbildungsgruppe bietet der Kinderschutzbund eine Info-Veranstaltung am Dienstag, 30. September, um 19 Uhr im Wittlicher Mehrgenerationenhaus. Die Ausbildung beginnt im November. Weitere Auskünfte erteilt Simone Kohl, Telefon 06571/2110.