Kunst als Brücke zwischen den Menschen

Wittlich · Die Kunstwerke von Flüchtlingen und Behinderten sind in diesem Jahr zwei Schwerpunkte bei Kunst an Hecken und Zäunen gewesen. Erstmals haben auch Künstler aus der Wittlicher Partnerstadt Boxtel an der Ausstellung im Stadtpark teilgenommen.

Kunst als Brücke zwischen den Menschen
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Wittlich. Alljährlich treffen sich die Kunstliebhaber der Region ein Wochenende lang im Wittlicher Stadtpark. Denn dort organisiert der Verein Kunst an Hecken und Zäunen die gleichnamige Open-Air-Ausstellung. Etwa 3000 Besucher sind in diesem Jahr alleine am Samstag gekommen, schätzt Vorsitzender Helmut Eichhorn. Die meisten davon abends, wenn unzählige Teelichter und farbige Strahler an den Wegen und Bäumen eine intime Stimmung hervorzaubern.
80 Künstler haben in diesem Jahr in ihren Pavillons Bilder und Skulpturen der unterschiedlichsten Machart und Stilrichtungen gezeigt, im Vorjahr waren es noch 48 gewesen.
Künstler aus der Partnerstadt

Kunst als Brücke zwischen den Menschen
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
Kunst als Brücke zwischen den Menschen
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
Kunst als Brücke zwischen den Menschen
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"


Woher kommt diese Zunahme an Ausstellern? Zum einen haben sich erstmals Künstler aus der niederländischen Partnerstadt Boxtel mit Bildern und Skulpturen bei Kunst an Hecken und Zäunen beteiligt, sagt Eichhorn. Sechs Personen aus Boxtel zeigen hier Werke von 13 niederländischen Künstlern, sagt Organisatorin Michaele Funke-Schmitz. Diese sind mit der Resonanz sehr zufrieden. "Die Atmosphäre hier im Wittlicher Stadtpark ist sehr gemütlich, die Leute sind sehr interessiert", sagt Gerda Fraanje aus Boxtel.
Weiterhin sei die Anzahl der Mitglieder des Vereins gestiegen, von denen einige ebenfalls erstmals ausgestellt haben, sagt Eichhorn. Und der Verein habe seine Beziehungen ausgebaut und im Rahmen der Themen Inklusion und Integration neue Aussteller gefunden.
So stellt Marco Rohler von der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) in Trier Kunstwerke aus, die Flüchtlinge während ihres Aufenthaltes in der Afa mit Öl oder Acrylfarben gemalt und dort zurück gelassen haben. "Wir zeigen die Kunstwerke, um Ressentiments abzubauen. Flüchtlinge sind eine Bereicherung der Gesellschaft", sagt Rohler. Erstmals mit dabei ist auch die Maria-Grünewaldschule. "Wir sind bekannt mit unserer Künstlergruppe. Inklusion ist ein Ansatz, weshalb wir uns an der Ausstellung Kunst an Hecken und Zäunen beteiligen", sagt Margit Trös-Hermes. Extra für Kunst an Hecken und Zäunen hergestellt haben die Schüler Fahnen mit Säubrennerschweinen als Motiv.
"Kunst an Hecken und Zäunen schlägt Brücken zwischen den Menschen und ins Ausland", sagt denn auch der Wittlicher Bürgermeister Joachim Rodenkirch. "Wer an Menschen interessiert ist, muss auch an Kunst interessiert sein", sagt Laudatorin Eva Maria Reuther. Denn im Kunstwerk und der Auseinandersetzung damit begegne man den Menschen, sagt sie.
Ebenfalls ein inklusives Projekt ist die Erlebnisperformance "Perelin - Nachtwald der Farben" des Satiricon-Theaters Wittlich und der Tufa Tanz aus Trier, die sich über zwölf Stationen erstreckt.
Die Besucher sind voll des Lobes über die offensichtlich gelungene Veranstaltung. "Es ist das erste Mal, dass das hier sehe, es ist ganz toll hier", sagt Charlotte Leyendecker aus Wittlich. Horst und Helga Gellert aus Wittlich hingegen kommen jedes Jahr zu Kunst an Hecken und Zäunen. "Es ist schön, dass sich Künstler so präsentieren können", sagen sie.

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