KUNST-Debatte

Zum Leserbrief "Kunst-Totengräber-Stadt Wittlich" (TV vom 2./3. August) schreibt diese Leserin:

Unverschämt, gehässig und von Wut geleitet ist dieser Leserbrief. Schlimm, was sich Hinz und Kunz erlauben, geht\'s um die Kunst der Stadt und ihrer Bürger. Meistermann-Lastigkeit hat mein Interesse an seiner Kunst erstickt. Alles und jedes soll seinen Namen tragen. Ist deshalb hier kein Platz mehr für andere - zum Beispiel Wittlicher Künstler? Und dann immer wieder diese Nazi-Vorwürfe gegen Herrn Scherl. Ich weiß von meiner Schwiegermutter, dass Herr Scherl sich mit Nazi-Gegnern auf dem Schaff im Geheimen getroffen hat. Sie wusste es genau. Sie wohnte dort. Diese Treffen wurden nie verraten. Tja, die Kraniche. Naturgetreu gestaltet, aber weil sie von Herrn Scherl sind, ist es Geflügelkitsch und landet in der Nazi-Ecke. Und wo sich da ein pädagogisches Vorbild ableitet, ich seh`s leider nicht. Röhrender Hirsch am Bodensee oder Geflügelkitsch-Kraniche, beides findet Liebhaber. Herr Thewalt muss auch dran glauben. Foto-Kunst und Mal-Kunst sind nicht vergleichbar. Und um das Augenmerk der Besucher seiner Ausstellung auf seine Werke zu richten, verhängt man auch mal die Apokalypse. Man sollte den Meistermann-Tunnelblick mal abschalten, sonst geht einiges von der großen Vielfalt der Kunst der anderen einfach an einem vorbei. Zum letzten Punkt: Rückgabe der Meistermann-Werke. Aber nicht aus den von ihm genannten Gründen, sondern weil endlich Ruhe sein soll. Ich habe es satt, dass Wittlicher als Nazi-Kunstdeppen dargestellt werden weil Scherl-Werke nicht totgeschwiegen werden. Das sind wir nicht, und das Schöne dabei ist, wir wissen es. Rita Neukirch, Wittlich

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