Ausstellung Gegensätze in harmonischem Ambiente in einer Morbacher Gärtnerei

Morbach · 500 Besucher begeisterte der Mix aus Kunst, Kultur und Musik des Morbacher Vereins Kunst im Gewächshaus.

 Die Band Tiefenrausch Klangkombinat aus Frankfurt spielt in der Gärtnerei Berg.

Die Band Tiefenrausch Klangkombinat aus Frankfurt spielt in der Gärtnerei Berg.

Foto: Christoph Strouvelle

Kunst, Kultur und gemütliches Beisammensein: Nach einem Jahr Pandemie-Pause hat der Verein Kunst im Gewächshaus in der Morbacher Gärtnerei Berg wieder sein dreitägiges Kulturfestival organisiert Es stand unter dem Motto „Gegensätze“. Bis zu 500 Interessierte haben an den drei Tagen die Kunstausstellung besucht, die in diesem Jahr von zwei einheimischen Künstlern geprägt worden ist. Mit ihren Werken haben die beiden das Motto der Gegensätzlichkeit ideal repräsentiert. Auf der einen Seite ist es der Schönberger Künstler Jachym Fleig, der auf großzügiger Fläche zwei Skulpturen zeigt, bei deren Betrachtung sich manch ein Besucher an überdimensionale Wespennester erinnert fühlt. „Ich mag mehrere Deutungsformen“, sagt Fleig im Gespräch mit dem Trierer Konzeptkünstler Laas Koehler, der durch die Vernissage führt. „Die Skulptur hat dann Kraft, wenn sie eingreift in die Lebenswelt der Menschen“, erklärt er. Fleyg möchte keine Abbilder von Gegenständen schaffen, sondern abstrakte Konstrukte zeigen, die in einem räumlichen Kontext beim Betrachter ein Assoziationsfeld wecken, beschreibt er. 

 Besucher betrachten bei der Vernissage in der Morbacher Gärtnerei Berg die ausgestellten Bilder.

Besucher betrachten bei der Vernissage in der Morbacher Gärtnerei Berg die ausgestellten Bilder.

Foto: Christoph Strouvelle

Ganz anders der Sohrener Maler Siro Marteens, dessen „mega­knallfarbene“ Bilder die Blicke auf sich ziehen. Mal ist es ein neonfarbenes Gesicht, das er in zahlreichen Varianten immer wieder neu interpretiert. Dann wieder sind es drei­dimensionale Werke des Auto­didakten wie das Bild einer Maggi­flasche, die sich beim Weitergehen in eine Bierflasche wandelt.

Für das Musikprogramm am Samstagabend hat der Verein die fünfköpfige Band Tiefenrausch Klangkombinat aus dem Raum Frankfurt verpflichtet. Funkige Stücke, durchmischt mit jazzigen Einlagen schweben so durchs Gewächshaus. Sie animieren die Besucher mit fortschreitender Dauer des Konzerts immer mehr zum Tanzen und Mitklatschen. „In der Corona-Zeit blüht man auf, wenn man in eine solche Atmosphäre kommt und dann eine solch groovige und lebensfrohe Musik hört“, sagt Marion Gruber-Willmann aus Wittlich. „Ich bin total begeistert, weil ich so etwas lange nicht mehr erlebt habe.“ Auch die unkomplizierte Art, wie der Verein Kunst im Gewächshaus die Veranstaltung organisiert, fasziniert sie: „Ich finde, das ist ganz was Besonderes: Für mich ist es ein Erlebnis.“

Der Hochscheider Guido César konzentriert sich mehr auf die Ausstellung: „Mir gefällt es, wie hier Gegensätze gezeigt werden“, sagt er. Der eine Künstler sei eher ungegenständlich, der andere male foto­realistisch.

„Die Gärtnerei hat ein sehr schönes Ambiente“, sagten Astrid Arnoldi-Hens und Barbara Gadziala aus Hermeskeil „Es ist sehr schön und sehr gemütlich.“ Für den Vereinsvorsitzenden Heiner Berg ist die zweite Veranstaltung in diesem Jahr rundum gelungen. Sie habe die Menschen wieder mit hochwertiger Kunst und nicht alltäglicher Musik begeistert.

Für den Verein ist es nach dem Open-Air-Event Kultana im Sommer – organisiert in Kooperation mit dem Verein Blue Note aus Idar-Oberstein – bereits die zweite Veranstaltung in diesem Jahr trotz der Pause, die der Pandemie geschuldet war.

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