Kunstvolle Krippen locken 2500 Besucher

Erbeskopf · 2500 Menschen haben die Krippenausstellung im Hunsrückhaus besucht. Vielfalt war das hervorstechende Merkmal der Schau mit Krippen aus Blech, Steinen und Holz sowie sehr verschiedenartigen Figuren. Hobbykünstler und Profis waren am Werk.

 Komplett mit der Laubsäge gefertigt: Eins der 61 Exponate, die im Hunsrückhaus zu sehen waren, von Hermann Sausen aus Bengel. Im Bild im Hintergrund: Almuth Brandstetter, die Leiterin der Einrichtung. TV-Foto: Marion Maier

Komplett mit der Laubsäge gefertigt: Eins der 61 Exponate, die im Hunsrückhaus zu sehen waren, von Hermann Sausen aus Bengel. Im Bild im Hintergrund: Almuth Brandstetter, die Leiterin der Einrichtung. TV-Foto: Marion Maier

Erbeskopf. Noch am letzten Tag findet die Krippenausstellung im Hunsrückhaus ihre Fans. Albert Bonert, selbst Krippenbauer, ist extra aus Osburg angereist. Er sagt: "Die Ausstellung mit vielen schönen Exponaten ist sehr gelungen, auch diese Vielfalt!" Er will die ein oder andere Idee davon selbst umsetzen. Für Ellen Volgmann und ihren Ehemann aus Idar-Oberstein ist der Besuch der Ausstellung "ein wunderschöner Abschluss der Weihnachtszeit".
Die schönste Schau


Für Almuth Brandstetter, Leiterin des Hunsrückhauses, ist die sechste Schau, die unter dem Motto "Der Stern von Bethlehem" steht, die bislang schönste. Mit 2500 Menschen war sie laut Brandstetter gut besucht, auch wenn dieser Durchschnittswert nicht an das Rekordergebnis von 5000 heranreicht. Die Hunsrückhauschefin macht eine "ganz eigene Atmosphäre" aus, die sie auch auf die Bilder zurückführt, die erstmals gezeigt wurden.
Gleich 19 Maler waren dem Aufruf gefolgt, Werke einzureichen. Da leuchtet der Stern von Bethlehem mal in zarten Aquarelltönen über orientalischen Gebäuden, mal in kräftigen Ölfarben. Realistische, aber auch abstrakte Malereien widmen sich dem Thema.
Die Vielfalt der Bilder ist wie die der 61 Krippen: groß. Eine Krippe ist mit bis zu 40 Zentimeter großen Figuren bestückt, die ungewöhnlicherweise am Stück aus Blech geschnitten wurden. Andere Figuren wurden aus Keramik oder einer anderer Masse modelliert. Auch sogenannte Rupfen-Figuren, deren Drahtkörper mit Stoff umwickelt werden, sind dabei.
Bei vielen Exponaten spielt das Umfeld eine wichtige Rolle. So bildet eine Krippe die Sandhöhle von Palzem nach. Bei einem anderen Ausstellungsstück ist der Stall mit Schindeln bedeckt, die wie echte Schindeln gefertigt wurden. Brandstetter: "Hier wird altes Handwerk erhalten."
Mit Holz, Steinen und Baumpilzen wurde gearbeitet. Viele der Werke sind mit kleinen Lichtern ausgestattet. Bei einer Krippe sind Gebäude und Figuren in mühevoller Kleinarbeit mit der Laubsäge gearbeitet. Ein Krippenbauer, der sich zuvor dem Modelleisenbahnbau gewidmet hat, hat für seine aktuelle Krippe das Haus seines Großvaters nachgebaut. Drinnen steht ein Webstuhl, an dem Kindheitserinnerungen hängen. Brandstetter: "Das ist das Spannende! Sie bekommen Geschichten zu hören, wenn die Leute die Krippen bringen!"
Für die meisten Aussteller, die aus der Region, aber auch dem weiteren Umfeld bis hin zum Ruhrpott kommen, ist das Krippenbauen ein Hobby. Aber auch ein paar Profis haben Werke ausgestellt, so der Bildhauer Leo Dellwo, Bruder des Thalfang Verbandsgemeindechefs Hans-Dieter Dellwo, der die Heilige Familie in Bronze gegossen hat.
Liebevoll kreierte Landschaften


Das Besondere an der Schau im Hunsrückhaus ist neben der Vielfalt das Enagegement des 30-köpfigen Aufbauteams um den Thalfanger Gerd Kiefer. Liebevoll bettet das Team die Krippen in Landschaften aus Moos, Wurzeln, Zweigen und anderen Naturmaterialien ein. Auf 600 Stunden schätzt Kiefer den Zeitaufwand. "Da steckt viel Herzblut drin", sagt Brandstetter und kann deshalb ohne Rücksprache mit dem Team auch noch nicht sicher sagen, ob die nächste Krippenausstellung im Hunsrückhaus in zwei Jahren wieder stattfindet.
Die Fans würden sicherlich etwas vermissen. mai

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort