Kurzer Weg über Bundesstraße bleibt den Piesportern erhalten

Im Zuge des in Piesport anstehenden Ausbaus der Bundesstraße wird ein Relikt der Moselbahn-Ära, eine historische Fußgängerbrücke, fachmännisch saniert werden.

 Die Piesporter Fußgängerbrücke über die B 53. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Piesporter Fußgängerbrücke über die B 53. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. (urs) Der Piesporter Gemeinderat hat sich für den Erhalt der Fußgängerbrücke ausgesprochen, die am Ortseingang aus Richtung Bernkastel-Kues über die Bundesstraße führt. Das historische Bauwerk, ein Überbleibsel der früheren Trasse der Moselbahn, wird im Zuge des anstehenden Ausbaus der den Ort durchschneidenden Bundesstraße umfassend saniert.

Alternativ hatte bei der jüngsten Beratung des Gemeinderats auch ein Abriss zur Debatte gestanden. Der Vorteil wäre gewesen, so die Ausführungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier, dass Rad- und Gehweg sowie die Straße in unveränderter Breite durch den Ort hätten führen könnten. Doch der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Bürger eher eine Verengung an dieser Stelle akzeptieren. Denn die über die B 53 führende Brücke wird rege genutzt. Vor allem Eltern kleiner Kinder wissen die Alternative zum mitunter gefährlichen Überqueren der vielbefahrenen Straße zu schätzen. Die Kindertagesstätte befindet sich nämlich ganz in der Nähe des oberen Brückenkopfes, von dem aus auch die Pfarrkirche St. Martin und der Piesporter Friedhof schnell erreichbar sind.

Der LBM hatte daher sogar einen Brückenneubau statt einer Sanierung in Erwägung gezogen. Die zu diesem Zweck erhobenen Passantenzahlen von täglich weniger als 50 Personen rechtfertigen laut den Fachleuten der Behörde eine solche Investition jedoch nicht.

Die Zahlen würden noch nicht einmal reichen, um im Falle eines Abrisses einen Fußgängerüberweg in Aussicht stellen zu können. Eine dritte Variante, die Übergabe der Brücke an die Ortsgemeinde, die dann für Sanierung und Unterhalt hätte aufkommen müsse, lehnte der Rat ab. Immerhin hätte sich die Gemeinde dann auf hohe laufende Kosten einstellen müssen oder sogar auf etwa 80 000 Euro für einen Neubau. Denn eine lediglich notdürftige Sanierung hätte der Bund als Straßenbauträger unter Umständen aus Sicherheitsgründen nicht akzeptiert.

Die vom Rat beschlossene Variante ist laut Ortsbürgermeister Karl Heinz Knodt die wirtschaftlichste. Denn nun wird der LBM die Brücke sanieren lassen - auf Kosten des Bundes, der auch für künftige Unterhaltungskosten in der Pflicht sein wird.

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