Kurzurlaub auf der Schiene

Rund ein Dutzend Fahrgäste sind mit einem Team der Hochwaldbahn zu einer Weinerlebnisfahrt mit Weinprobe gestartet, die sie von Morbach nach Wahlenau und wieder zurück geführt hat.

Morbach. (urs) Die Stimmung ist gut am Bahnhof Morbach. Dafür sorgt nicht nur der Begrüßungssekt, sondern vor allem die Aussicht auf die bevorstehende Bahnfahrt. Für einige Fahrgäste ist die Tour mit einem Schienenbus die erste ihres Lebens. Und das, obwohl diese bis heute fahren, wie Bernd Heinrichsmeyer, Geschäftsführer des Gastgebers "HWB (Hochwaldbahn) Verkehrsgesellschaft", erzählt. Im Osten von Sachsen seien die seit 1950 gebauten Fahrzeuge nach wie vor unterwegs. Ob man das in 60 Jahren auch von den heutigen ICE-Zügen werde sagen können, sei eher unwahrscheinlich. Die Schienenbusse könnten sogar mit einer Klimaanlage aufwarten: "Sie funktioniert, indem wir die Türen offen lassen."

Die humorvolle und, so Heinrichsmeyer, "wie es sich bei der Eisenbahn gehört" etwas verspätete Begrüßung kam bei den Gästen der Weinerlebnisfahrt an. Rudolf Sönke sah seine Entscheidung, sich für die Fahrt einen "Mini-Urlaub" zu gönnen, bestätigt. Er sei extra aus dem Rhein-Taunus-Kreis angereist, um mit der "Museumsbahn" fahren zu können. Da dazu eine Weinprobe angeboten worden sei, werde er in Morbach übernachten. Seine erste Bahnfahrt sei 1962 gewesen - mit einer Dampflok. Andere Fahrgäste kommen aus der Nähe. Ihre Tochter habe ihr diese Fahrt zum 75. Geburtstag geschenkt, erzählt Inge Sieben aus Thalfang. Während ihr Mann Klaus früher täglich mit der Bahn gefahren ist, nutzte die Thalfangerin eher den Bus. "Als die Kinder klein waren, sind wir mal mit der Bahn zum Fotografen gefahren." Die in Züsch lebende Tochter Christel Engelke erinnert sich kaum mehr daran und sagt, heute seien ja alle per Auto unterwegs.

Nach dem Sektempfang startete die Zuggesellschaft Richtung Büchenbeuren zur Weinprobe am Bahnsteig Wahlenau. Die Idee für die 2009 erstmals gestartete Weinerlebnisfahrt wurde laut Heinrichsmeyer vor dem Hintergrund geboren, dass Morbach zwischen zwei großen Anbaugebieten - Nahe und Mosel - liegt.

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