Land lässt Stadt und Kreis warten

Die Stadt und der Kreis wollen gemeinsam am Cusanus-Gymnasium eine Großsporthalle mit Mehrzwecknutzung für Schüler, Vereine, Veranstalter bauen. Wann Spatenstich sein wird, ist unbekannt. Der Förderantrag für den 7,34 Millionen Euro teuren Bau liegt seit über vier Monaten beim Land.

 Angrenzend an die beiden Hallen am Sportplatz (links) soll die Großsporthalle gebaut werden. Durch das tiefergelegte Spielfeld wird sie niedriger sein als die bestehenden Hallen. Die kleine Gymnastikhalle soll abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Marietta Schmuhl-Daschner

Angrenzend an die beiden Hallen am Sportplatz (links) soll die Großsporthalle gebaut werden. Durch das tiefergelegte Spielfeld wird sie niedriger sein als die bestehenden Hallen. Die kleine Gymnastikhalle soll abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Marietta Schmuhl-Daschner

Wittlich. "Wer offenen Auges durch die Stadt geht, für den wird es im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar. Es tut sich etwas in Wittlich: Großsporthalle, Schlosscenter, Fürstenhof…", so sieht es die CDU. In Sachen Einkaufszentrum und Seniorenresidenz hat sie recht, die Großsporthalle ist aber längst noch nicht im Bau. Seit 15. Oktober liegt der Förderantrag für das auf 7,34 Millionen Euro geschätzte Projekt beim Land. Zuvor war der Stadtrat Wittlich aufgrund einer Kostenschätzung der Architektengruppe Naujack-Rumpenhorst noch von 6,84 Millionen Euro ausgegangen (Stand September 2008).

Seit Ende 2007 bekannt: Nutzungskonzept muss sein



Die Architekten hatten sich erfolgreich bei der europaweiten Ausschreibung für das Kooperationsprojekt von Kreis und Stadt beworben. Ihre Entwurfsplanungen waren Grundlage für die Beantragung der Landesförderung beim Innenministerium im Oktober. Als deren noch ausstehendes Ergebnis erhofft man sich 2,9 Millionen Euro als Zuschuss aus Mainz. Das Land hatte allerdings signalisiert, unter der Bedingung, dass die Stadt Wittlich auf einen anderen Zuschuss für eine Stadthalle verzichte, das Großprojekt zu unterstützen.

Der Kreis soll sich laut Ulrich Jacoby mit 1,4 Millionen Euro beteiligen, so dass die Stadt Wittlich selbst den Löwenanteil mit rund drei Millionen Euro übernehmen müsste, Folgekosten nicht mitgerechnet. Die sollen nach einer Vereinbarung mit dem Landkreis zu zwei Dritteln von der Stadt und zu einem Drittel vom Kreis geschultert werden.

Doch noch ist ja kein Spatenstich erfolgt: Bevor das Land den Zuschuss aus dem Investitionsstock nicht offiziell bewilligt habe, könne nicht mit dem Bau begonnen werden, teilt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung, mit.

Auf TV-Nachfrage zum Stand des Bauantrags, der Mitte Dezember bei der Kreisverwaltung abgegeben worden ist, informiert er: "Nachgeliefert werden muss noch ein Nutzungskonzept für die Mehrzweckhalle, dieses liefert die Grundlage für die Beurteilung der Lärmsituation". Das hatte der Innenminister im November 2007 gefordert.

So heißt es in einem Besprechungsvermerk: "Zur abschließenden Beurteilung der Lärmsituation muss ein Lärmgutachten erstellt werden. Dies setzt die Erstellung eines Nutzungskonzeptes voraus." Das Thema Lärm, der die Nachbarschaft belästigen könne, wollte auch der Stadtrat sorgfältig behandelt wissen. Begrüßt wurden deshalb die Pläne, den Hallenboden, die "Aktionsfläche", quasi eine Etage tiefer auf die "Minus-Eins-Ebene", also auf Kellergeschossniveau in die Erde zu verlegen.

Doch noch gibt es das Projekt nur als Plan. Bislang habe die Stadt Wittlich für den gemeinsamen Bau einer Großsporthalle rund 195 000 Euro ausgegeben, so Ulrich Jacoby. Als geschätzte Bauzeit nennt er etwa 15 Monate.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort