Land soll Fasswein-Winzern helfen

Finanzielle Hilfen für die Fassweinbetriebe an der Mosel fordern Landrat Günther Schartz (Trier-Saarburg) und Landrätin Beate Läsch-Weber (Bernkastel-Wittlich) vom Land. Weinbauminister Hendrik Hering lässt zurzeit in seinem Haus gemeinsam mit den Kellereien und den Weinbauverbänden die Situation analysieren und will dann entscheiden, welche Hilfen möglich sind.

Trier/Wittlich. (sim) In einem Brief an Wirtschaftsminister Hendrik Hering bitten Landrat Günther Schartz (Kreis Trier-Saarburg) und der erste Beigeordnete des Kreises Bernkastel-Wittlich, Alexander Licht, der zurzeit die Landrätin vertritt, den Mainzer Minister, Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Winzer zu prüfen.

Unter anderem schlagen sie vor, den Winzern über die Investitions- und Strukturbank (ISB) Rheinland-Pfalz Liquiditätskredite mit einem günstigen Zinssatz zu gewähren. Als weitere Unterstützung könnten zinslose Steuerstundungen in Betracht gezogen werden.

Das Problem für die Fasswein-Winzer sind erhebliche Preiseinbrüche. Der Preis hat sich seit dem Frühjahr 2008 mehr als halbiert, zuletzt wurden 60 Cent für 2008er Qualitätsweine als Fassware gezahlt. Trotz dieser niedrigen Preise ist die Nachfrage gering (der TV berichtete).

Schartz und Licht befürchten, dass diese Preise vor dem Herbst noch weiter unter Druck geraten. Es sei wichtig, dass noch vorhandene Bestände des Jahrgangs 2008 soweit wie möglich verkauft werden, so Schartz und Licht. Die Winzer benötigten für die Ernte 2009 Lagerkapazitäten. Der Minister solle daher prüfen, ob der Ankauf und die Vermarktung von Fasswein durch die Kellereien durch Mittel des Deutschen Weinfonds unterstützt werden könnten.

Ähnliche Forderungen hatte zuvor bereits der Weinbauverband Mosel gestellt - unter anderem Steuerstundungen und Liquiditätskredite mit günstigem Zinssatz über die ISB beziehungsweise die Landwirtschaftliche Rentenbank mit Landesbürgschaften und günstigen Junglandwirtekonditionen. Der Weinbauverband spricht sich ferner für eine Förderung des Vertragsweinbaus aus.

Am vergangenen Donnerstag trafen sich Vertreter des Weinbauverbandes in Mainz mit Minister Hering. Laut Weinbaupräsident Rolf Haxel habe sich der Minister in dem Gespräch aufgeschlossen für Hilfsmaßnahmen für die in der Existenz bedrohten Fassweinbetriebe gezeigt.

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