Land zahlt mehr, der Bürger weniger
Gute Nachricht für die Bürger der VG Traben-Trarbach. Das Land zahlt der VG einen Zuschuss in Höhe von 165 500 Euro. Damit reduziert sich die Restschuld für den stillgelegten Wasserbrunnen im Ahringsbachtal um die Hälfte. Die Folge: Der Wasserpreis pro Kubikmeter steigt nicht um 26 Cent, sondern nur um 11 Cent.
Traben-Trarbach. Die frohe Kunde aus dem Mainzer Umweltministerium traf am Donnerstag per Fax in der Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach ein. In dem Schreiben heißt es: "…teile ich Ihnen mit, dass Frau Ministerin Conrad eine Umwandlung der Restschuld in einen Zuschuss (50 Prozent als Äquivalent zu einem 100-Prozent-Darlehen) befürwortet. Die Verbandsgemeinde wird die Restvaluta des seinerzeit gewährten zinslosen Darlehens in Höhe von 331 000 Euro als außerordentliche Tilgung an das Land zurückzahlen. Im Gegenzug erhält die VG einen Zuschuss in Höhe von 165 500 Euro."Die VG wird nun eine Teilabschreibung des Wasserbrunnens Ahringsbachtal vornehmen - eine zusätzliche Gebührenerhöhung ist somit nicht notwendig. Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem TV: "Das ist eine gute Lösung. Wir sind dankbar, dass das Land uns in dieser Sache entgegengekommen ist."Das entscheidende Gespräch führten Weisgerber, der Werkleiter der VG, Jens Burch, der Beigeordnete Robert Gedert (CDU) und Karl-Heinz Tatsch von der SPD-Fraktion am 19. Dezember im Mainzer Umweltministerium. Weisgerber spricht von schwierigen und sehr umfangreichen Verhandlungen. Mainz hatte zunächst Bedenken, da es einen solchen Fall im Land noch nicht gab.Zur Erinnerung: Die Verbandsgemeinde nahm im vergangenen Jahr den Brunnen im Enkircher Ahringsbachtal wegen der Gefahr von Verschmutzungen durch den Flughafen Frankfurt-Hahn außer Betrieb. Die Wasserversorgung der Gemeinde Enkirch wurde an den Zweckverband Eifel-Mosel angeschlossen. Auf dem Brunnen im Ahringsbachtal lastete noch eine Restschuld von rund 300 000 Euro. Um diese auszugleichen, beschloss der VG-Rat am 12. Dezember eine Erhöhung des Wasserpreises von bislang 1,28 Euro auf 1,54 Euro. Diese Erhöhung wird der VG-Rat nun auf einer außerordentlichen Sitzung am 16. Januar mit größter Wahrscheinlichkeit wieder zurücknehmen. Wegen gestiegener Energiekosten steigt der Wasserpreis dennoch, allerdings nur um 11 Cent auf dann 1,39 Euro. joa Meinung Eine Frage bleibt offen Das war eine Minute vor Zwölf. Die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach hatte sich bereits angeschickt, die Gebührenbescheide abzuschicken, da lenkte Mainz doch noch ein und zahlte. Den Bürger freut's, denn dadurch spart er Geld. Eine Frage bleibt aber unbeantwortet: Warum zahlt eigentlich das Land und nicht der Flughafen Hahn? w.simon@volksfreund.de