Archiv Hoffnung auf eine Zusage für Landesgartenschau 2027: Kommission zu Besuch
Traben-Trarbach · Der Bewertungsbeirat zur Austragung der Landesgartenschau 2027 kommt an die Mittelmosel: Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues bewerben sich gemeinsam als Austragungsort.
Gleich mehrere Dutzend Vertreter aus Lokalpolitik, der Tourismus- und Umweltverbände, der Forstwirtschaft und weiterer beteiligter Institutionen sowie auch die Moselweinkönigin trafen am Donnerstagmorgen am Kletterpark oberhalb Traben-Trarbachs mit Vertretern der Landesregierung, darunter Staatsekretär Andy Becht unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Worum ging es bei diesem geheimen Termin? Um nichts Geringeres als den Besuch des Bewertungsbeirats der Landesregierung, der in diesen Tagen sechs Orte besucht, die sich als Austragungsort für die Landesgartenschau 2027 beworben haben.
Dazu zählt auch die Mittelmosel, an der sich die Städte Traben-Trarbach, Bernkastel-Kues und die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach zusammengetan haben, um die Schau, die große Summen für die Strukturhilfe verspricht, an die Mosel zu holen. Immerhin winken bis zu 25 Millionen Euro Förderung, mit denen unter anderem strukturschwache Gebiete wie der Mont Royal und das Kueser Plateau in Wert gesetzt werden könnten.
Und so waren diese beiden Sorgenkinder auch das Ziel der Bewertungskommission, wo die Bürgermeister Patrice Langer (Stadt Traben-Trarbach), Wolfgang Port (Stadt Bernkastel-Kues), Marcus Heintel (VG Traben-Trarbach), Leo Wächter (VG Bernkastel-Kues) und Projektleiter Christoph Heckel die Projekte für die Landesgartenschau vorstellten.
Für Patrice Langer hat der Mont Royal ein hohes touristisches Potenzial. Auf der Anhöhe bei Traben-Trarbach, wo heute Douglasien wachsen, stand 1687 eine große französische Verteidigungsanlage, wie Langer erklärt. Überreste dieser Anlage, auf der damals 8500 Soldaten auf 50 Hektar stationiert waren, sind noch vorhanden. Allerdings sei es nicht möglich, diese in Wert zu setzen, weil die Kosten weit über den finanziellen Möglichkeiten einer Kommune liegen. „Ich verspreche mir viel von unserer Bewerbung,“ sagt Langer
Projektleter Christoph Heckel vom Planungsbüro BGHplan in Trier, betonte bereits im Vorfeld, dass die alte Festungsanlage Mont Royal kulturhistorisch sehr bedeutsam sei. Man bewege sich eben auf Neuland, wenn mehrere Kommunen sich gemeinsam als Austragungsort bewerben.
Wolfgang Port, Stadtbürgermeister von Bernkastel-Kues war nach der Präsentation positiv gestimmt: „Ich denke, dass der Staatssekretär von unseren Ideen sehr angetan war. Vor allem die Idee der Mosel-Metro (eines neuen Bootspendeldienstes auf der Mosel) kam offenbar gut an. Auch die Idee, auf dem Kueser Plateau gemeinsam mit dem DRK-Hofgut das Thema Inklusion voranzutreiben, fand Zuspruch.“
Klar sei aber auch, dass es fünf weitere Mitbewerber gebe. Port: „Ob das jetzt ausreicht, zu gewinnen, sei dahingestellt. Aber schon jetzt gibt es gute Ansätze zur interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues. Das ist schon ein guter Effekt.“