Landrat Eibes strafft seine Verwaltung

Wittlich · Die Zahl der Fachbereiche in der Kreisverwaltung wird von sechs auf fünf verringert. Andere Kreisverwaltungen kommen mit vier Bereichen aus. Finanzielle Einsparungen bringt das Verkleinern der Führungsebene erst einmal nicht mit sich.

 Von sechs Fachbereichen – das Bild stammt nicht aus der Verwaltung, sondern ist ein Symbolfoto – fällt einer weg. Die Kosten bleiben jedoch die gleichen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Von sechs Fachbereichen – das Bild stammt nicht aus der Verwaltung, sondern ist ein Symbolfoto – fällt einer weg. Die Kosten bleiben jedoch die gleichen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Thomas Schmitt-Schäfer wird es freuen. Im Landratswahlkampf hatte der Kandidat der Bündnis90/Grünen die üppige interne Gliederung der Kreisverwaltung kritisiert. Derzeit sind sechs Fachbereichsleiter dafür verantwortlich, dass der Laden läuft. Es müsse auch mit vier Fachbereichen funktionieren, hatte Schmitt-Schäfer im Frühjahr gesagt.
Ob sich Gregor Eibes den Rat seines ehemaligen Mitbewerbers um das Amt des Landrats zu Herzen genommen hat oder ob er einen Schritt geht, den viele seiner Landratskollegen bereits vor Jahren gegangen sind, ist nicht überliefert. Jedenfalls kommen beispielsweise die Bitburg-Prümer und Trier-Saarburger mit nur vier Geschäftsbereichen aus.
Die Zahl vier nennt auch der Landesrechnungshof, wenn es um die Zahl von Geschäftsbereichen geht, die eine Kreisverwaltung haben sollte. Soweit sind die Bernkastel-Wittlicher aber noch nicht. Dort löst der Landrat im ersten Schritt erst einmal den Fachbereich auf, der sich bisher mit den Themen Medizin, Veterinärwesen sowie Landwirtschaft- und Weinbau beschäftigt. An dessen Spitze steht derzeit Dr. Ulrike Lenhard.
Letztgenannte Abteilung wird dem Geschäftsbereich 2 mit Ralph Scheid an der Spitze zugeschlagen. Dort kümmern sich Kollegen unter anderem auch um den Abfall sowie die öffentliche Ordnung. Die beiden medizinischen Abteilungen wandern zu Pascal Schleder in den Geschäftsbereich 3 (Soziales).
Wer nun gedacht hätte, dass diese Umorganisation Geld spart, der hat sich getäuscht. "Kosteneinsparungen werden kurzfristig nicht erwartet", sagt Manuel Follmann, Sprecher der Kreisverwaltung. Das liegt unter anderem daran, dass Beamte nicht in ihrer Besoldungsstufe zurückgestuft werden, wenn sie eine ihnen zugewiesene Aufgabe nicht mehr übernehmen. Insgesamt liegen die Personalkosten für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung bei rund 18,8 Millionen Euro in diesem Jahr. Eine höhere Effizienz ist angesichts dieser Ausgangslage deshalb das Ziel. "Mittelfristig wird mit einer Straffung der Verwaltungsabläufe und insoweit mit einer Effizienzsteigerung bei der Aufgabenwahrnehmung gerechnet", sagt Follmann. Auch werde sich nichts für die Bürger ändern, wenn sie mit der Kreisverwaltung zu tun haben.
Möglicherweise ändert sich jedoch bald schon wieder etwas für die rund 400 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit der Verwaltung. Denn der Landesrechnungshof - der aktuell turnusgemäß die Amtsgeschäfte der Kreisverwaltung prüft - hält bekanntlich vier Geschäftsbereiche für ausreichend. Im Landkreis Mayen-Koblenz sind es deren gar nur drei. Und Pressesprecher Follmann sagt: "Nach Vorlage des Prüfberichts des Rechnungshofs bleibt zu entscheiden, ob weitere Änderungen angebracht erscheinen." Wie diese aussehen könnten, ergibt sich aus dem neuen Plan der Geschäftsverteilung. Dort umfasst der Fachbereich 4 (Bauabteilung) nur zwei Ämter, während die anderen aus jeweils vier bestehen.

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