Politik Landratswahl in Bernkastel-Wittlich: Vom Wahlgeheimnis und den Reformen

Bernkastel-Wittlich · Gregor Eibes bleibt Landrat von Bernkastel-Wittlich. Während im Hochwald die Zustimmung vergleichsweise gering ausfiel, stimmte ein Dorf zu 100 Prozent für den Kreischef.

 Der Weg führt zur Wahl: Wie hier in der IGS Morbach führten Hinweisschilder zu den Wahllokalen zur Landratswahl.

Der Weg führt zur Wahl: Wie hier in der IGS Morbach führten Hinweisschilder zu den Wahllokalen zur Landratswahl.

Foto: TV/Ilse Rosenschild

85 Prozent der Wähler haben am Sonntag Landrat Gregor Eibes in seinem Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 24 Prozent.

Die wenigste Zustimmung bekam Landrat Eibes in Bettenfeld. Dort stimmten 51,22 Prozent für den Morbacher Christdemokraten. Aber auch in den Orten der Verbandsgemeinde Thalfang fiel die Zahl der Ja-Stimmen flächendeckend im Verhältnis zum Durchschnitt gering aus. Insgesamt wählten in der Hochwald-VG 79,6 Prozent der Wähler Eibes. Besonders niedrig war die Zustimmung in Neunkirchen (58,5 Prozent), Thiergarten (64,1) und Malborn (69,5). Da dürften auch die (immer noch nicht abgeschlossene) Kommunalreform und die Wechselabsichten der Gemeinden in andere Landkreisen eine Rolle gespielt haben.

Die niedrigste Wahlbeteiligung gab es in Gemeinden in der VG Thalfang: In Thiergarten, direkt an der Grenze zur VG Hermeskeil und dem Nachbarkreis Trier-Saarburg, gingen nur 14,7 Prozent aller Wahlberechtigten zur Urne oder gaben ihre Stimme per Briefwahl ab. In Dhronecken waren es mit 14,95 Prozent nur unwesentlich weniger.

Wo bleibt da das Wahlgeheimnis? 100 Prozent aller Wähler stimmten in Musweiler (VG Wittlich-Land) für Gregor Eibes. „Da fragt man sich, ob das mit dem Wahlgeheimnis vereinbar ist“, sagte Andreas Hackethal, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach, scherzend am Wahlabend in der Verwaltung. Von den 51 Wahlberechtigten in der 59-Einwohner-Gemeinde wählten 17.

Zehn Wahlhelfer für 16 Wähler: In Dhronecken ging noch ein Wähler weniger zur Urne: 16 Menschen wählten dort, elf stimmten für Gregor Eibes, fünf gegen ihn. Wahlberechtigt waren dort 107 Menschen. Macht eine Wahlbeteiligung von knapp 15 Prozent. Bedenkt man, dass in der Regel  der Wahlvorstand jeweils zu fünft in zwei Schichten Dienst im Wahllokal schiebt und selbst gewählt hat, kamen in den zehn Stunden sechs Menschen ins Wahllokal. Briefwähler noch nicht abgezogen.

Hohe Quote in der Heimat: In Gutenthal, dem Heimatort des Landrats, waren mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten wählen. Und die stimmten natürlich mehrheitlich  für „ihren“ Kreischef. Knapp 94 Prozent gaben Eibes ihre Zustimmung. Getoppt wurde das Ergebnis innerhalb der Einheitsgemeinde allerdings noch von den Wolzburgern, wo 94,3 Prozent mit Ja stimmten. Insgesamt wählten in Morbach knapp 90 Prozent Gregor Eibes.

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