Landscheid kürt den besten Schäfer Deutschlands

Landscheid · Beim Bundeshüten maßen am Wochenende die zehn besten Schäfer Deutschlands ihre Kräfte. Zum ersten Mal wurde der Wettbewerb in Landscheid ausgetragen.

 Schäfer Frank Meyenberg aus Hessen hat den Hütewettbewerb gewonnen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Schäfer Frank Meyenberg aus Hessen hat den Hütewettbewerb gewonnen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Landscheid. "Wir trainieren die Schafe nicht für Olympia", sagt Jürgen Benner und stützt sich auf seinen Stock. "Es geht hier nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, die Schafe exakt den vorgegebenen Weg entlangzutreiben."
Jürgen Benner ist ein Schäfer, wie er im Buche steht: bärtig, braun gebrannt, mit einem verwegenen Hut und einem langen Mantel gegen Wind und Wetter geschützt. Beim diesjährigen Bundeshüten tritt er als Kandidat für Rheinland-Pfalz an. Gegen neun andere Schäfer aus ganz Deutschland muss er sich bei dem Wettbewerb durchsetzen, der von der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht altdeutscher Hütehunde (AAH) organisiert wird. Markus Dietz, Schäfer aus Landscheid, hat für den Wettbewerb knapp 300 Schafe bereitgestellt.
Wer den Titel "bester Schäfer Deutschlands" einheimsen will, muss diese Herde durch einen Parcours treiben. "Dabei wird im Prinzip der Alltag des Schäfers demonstriert", erklärt Jürgen Benner. Einpferchen, auspferchen, die Schafe über eine Brücke treiben - das machen Benner und seine Kollegen jeden Tag. Beim Bundeshüten sitzt ihnen dabei jedoch eine dreiköpfige Jury im Nacken, die jeden ihrer Schritte kritisch beäugt - und bewertet.
"Entscheidend ist die Einheit zwischen Schäfer und Hund", sagt Benner. "Die beiden müssen gut zusammenarbeiten." Am besten funktioniert diese Einheit nach Ansicht der Jury bei Frank Meyenberg und seinen Hunden - 91 Punkte bekommt er und wird damit Deutschlandmeister.
Viele Zuschauer sind selbst Schäfer oder haben zumindest eigene Hunde. Petra Leufgens aus Aachen ist gleich mit vier Hunden angereist, um den Wettbewerb zu verfolgen: "Ich bin jetzt zum zweiten Mal beim Bundeshüten, es gefällt mir sehr gut."
Auch das Rahmenprogramm ist bestens vorbereitet: An verschiedenen Ständen werden selbst gesponnene Produkte, Körbe und Kartoffeln angeboten. Für die Kinder gibt es einen kleinen Streichelzoo und eine Hüpfburg. Und wer Hunger hat, kann ein Steak oder ein Würstchen essen - natürlich, passend zur Veranstaltung, vom Lamm. gub

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