Landtagswahl Brigitte Hoffmann (AfD) fordert mehr Bürgernähe von der Politik

Bernkastel-Wittlich · Den ländlichen Raum fördern und mehr Bürgernähe herstellen: Mit diesen Forderungen will Brigitte Hoffmann in den Landtag ziehen. In die AfD war sie 2013 wegen der Euro-Krise eingetreten.

 Brigitte Hoffmann tritt als Direktkandidatin für den Landtag an.

Brigitte Hoffmann tritt als Direktkandidatin für den Landtag an.

Foto: Privat

Brigitte Hoffmann, 66 Jahre alt, war mehrere Jahrzehnte als Standesbeamtin in Wittlich tätig und lebt in Klausen.

Sie ist seit 2013 als Gründungsmitglieder des Kreisverbandes in der AfD. Fragt man sie nach wichtigen politischen Erfahrungen, sieht sie eher kritisch auf die Politik: „Ich habe gemerkt, wie das politische Geschäft betrieben wird. Ich bin für eine sachliche Auseinandersetzung. Nur wenn man diese Auseinandersetzung unterbindet und eine Partei stigmatisiert, halte ich das für undemokratisch und da fühle ich mich als Mensch ungerecht behandelt.“

Eine ihrer Forderungen liegt darin, den ländlichen Raum zu fördern. „Mein Anliegen ist es, die Infrastruktur im ländlichen Raum zu schützen.“ Dabei gehe es unter anderem darum, vorhandene Straßen zu sanieren oder den Internetausbau zu fördern, sodass auch Unternehmen sich auf dem Land niederlassen können. Aber auch Dorfläden müssten erhalten bleiben. Hier müsse die Politik durch Anschubfinanzierungen mehr Unterstützung leisten. „Entgegen der Absicht der Landesregierung, kleinere Schulen zu schließen, steht die AfD für den Erhalt auch kleinerer Grundschulen ein."

Eines ihrer Forderungen bezieht sich darauf, mehr Bürgernähe in der Politik herzustellen, auch die Verwaltung müsse schlanker werden. Konkret verweist Hoffmann dabei auf Bürgerentscheide wie jenen zur Bebauung des Parkplatzes Karrstraße in Wittlich oder die mögliche Beteiligung der Bürger zur Freibadesanierung in Wittlich. „Die Politik muss mehr vom Bürgerwillen geleitet sein und darf sich nicht als Parteienherrschaft verstehen."

Dass sie in die AfD eintrat, erklärt sie so, dass sie sich im Frühjahr 2013 auf der Webseite der AfD informiert hatte. „Meine Initialzündung war, dass dort eine Reihe namhafter Professoren aufgelistet waren, die die Euro-Rettungspolitik kritisiert haben. Denen habe ich einen größeren ökonomischen Sachverstand zugestanden als den regierenden Politikern.“ Darauf seien mehrere Krisen gefolgt: Euro-, Energie-, Migrations- und  Coronakrise. „Keine dieser Krisen wurde von der Politik zu voller Zufriedenheit gelöst. Deshalb bin ich noch weiterhin dabei.“

Außerdem meint Hoffmann, die Politik müsse die Region als Urlaubs- und Kulturlandschaft stärker fördern. Derzeit würden die Gastwirtschaften und Beherbergungsbetriebe an der Mosel stark unter der Krise leiden und bekämen zu wenig Unterstützung. „Das bedeutet auch, dass diese Betriebe wieder öffnen sollten.“ Auch die Landwirtschaft und die Weinbaubetriebe seien wichtig für die Region.

Bei der kommenden Landtagswahl hoffe sie darauf, dass sie und die Partei die Ergebnisse aus dem Jahr 2016 mindestens wiederholen könnten. „Wenn man bedenkt, was die AfD-Politiker geleistet haben, würde ich schon auf ein höheres Ergebnis hoffen, nur sehe ich auch, wie die Stimmung im Land durch die Konkurrenzparteien und die Medien transportiert wird. Es ist unklar, wie der Wähler sich von so etwas beeindrucken lässt.“

Wenn Brigitte Hoffmann sich nicht gerade in der Politik engagiert, gehe sie gerne in Gemeinschaft wandern. „Das Wandern hilft mir, einen klaren Kopf zu bekommen. Eine geführte Wanderung auf dem Fernwanderweg E5 war für mich eine tolle Erfahrung."

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