Landtagswahl Klare Haltung und langer Atem: Bettina Brück aus Thalfang will Wahlkreis 23 diesmal direkt gewinnen

Thalfang/Bernkastel-Wittlich · Zum vierten Mal kandidiert die Diplom-Verwaltungswirtin Bettina Brück (SPD) im Wahlkreis 23. Diesmal will die Landtagsabgeordnete unbedingt das Direktmandat holen.

 Bettina Brück geht  für die SPD im Wahlkreis 23  ins Rennen.

Bettina Brück geht  für die SPD im Wahlkreis 23  ins Rennen.

Foto: TV/Susie Knoll

Keine Frage, die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bettina Brück ist bei der Landtagswahl auf Platz 19 über die Landesliste abgesichert, doch diesmal will sie es wirklich wissen. Bei ihrer vierten Kandidatur will sie endlich das Direktmandat holen, nachdem Mitbewerber Alex Licht (CDU) im März nicht mehr antritt. „Der Stimmenunterschied ist zu schaffen“, sagt die 53-Jährige. Und für die SPD im Land wünscht sie sich, dass diese stärkste Kraft wird und mindestens das Ergebnis der letzten Wahl erreicht. Das heißt: 36,2 Prozent.

In Pandemiezeiten ist auch Wahlkampf anders als sonst. Brück hat, so schildert sie es selbst, immer sehr auf persönliche Begegnungen gesetzt, auf „Von-Haus-Zu-Haus-Wahlkampf“. Das sei derzeit wegen der Kontaktbeschränkungen kaum möglich.

In die Dörfer geht sie trotzdem, wirft Flyer in die Briefkästen und trifft sich mit Ansprechpartnern, alles auf Abstand, versteht sich. Traditionelle Wahlkampfformen wie das Aufstellen von Plakaten und das Verteilen von Flyern spielen wieder eine größere Rolle. Aber sie selbst sei auch viel in Live-Streams und Videokonferenzen unterwegs. Doch auch ganz generell findet sie die fehlenden Möglichkeiten, sich zu treffen, derzeit ein Problem. „Da geht vieles an sozialem Zusammenleben verloren.“

Schon als junger Mensch habe sie das Thema soziale Gerechtigkeit sehr beschäftigt. Dass sie 1992 in die SPD eintrat, lag nahe. Denn die SPD sei für sie „immer die Partei gewesen, die wie keine andere für gleiche Bildungschancen steht“. Aber auch für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Frieden, Freiheit, für Europa und eine intakte Umwelt. Doch es gab einen zweiten wichtigen Grund: Die Mutter zweier Kinder stammt aus einem „ursozialdemokratischen Elternhaus“. Der Vater, Reiner Brörmann, war ein Kommunalpolitiker mit Leib und Seele. „Das Telefon stand damals mit langer Leitung mitten im Wohnzimmer“, blickt die Abgeordnete zurück. Da habe sie schon früh einiges an Diskussionen mitbekommen. Allerdings: Ungeprüft sei sie nicht Genossin geworden. „Ich habe mir das Parteiprogramm gründlich angeschaut.“ Schon zwei Jahre nach dem Parteieintritt kandidierte sie zum ersten Mal für den Verbandsgemeinderat Thalfang und den Kreistag Bernkastel-Wittlich. Brück: „Und die Menschen schenkten mir das Vertrauen.“ Seit 2010 ist sie Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes und seit 2011 Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Bernkastel-Wittlich. Seit 2006 ist sie ununterbrochen Mitglied des Landtages.

Was ist ihre wichtigste Erfahrung? „Man braucht im politischen Geschäft oftmals einen langen Atem, aber mit einer klaren Haltung, mit Engagement und Hartnäckigkeit kann man viel für die Menschen in der Region erreichen“, ist die Diplom-Verwaltungswirtin überzeugt. Das Spezialgebiet der bildungspolitischen Sprecherin der SPD im Landtag ist natürlich die Bildungspolitik, „weil ich mich da ganz besonders für soziale Gerechtigkeit einsetzen kann. Und Bildung ist der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben.“

Abseits vom politischen Engagement gehört ihre Freizeit „meiner Familie und Freunden“. Abschalten könne sie am besten  beim „Spazierengehen in unserer schönen Natur, ich lese sehr gerne und versuche auch wieder öfter radzufahren“.

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