Landtagswahl 2021 Absperrbänder, Maske tragen und Hände desinfizieren – So wurde im Landkreis Bernkastel-Wittlich gewählt (Fotos/Video)

Bernkastel-Wittlich  · In einigen Wahlräumen im Landkreis herrschte am Wahltag wenig Andrang. Doch in einem Lokal war man doch positiv überrascht.

Wahllokale in Bernkastel-Wittlich wegen Landtagswahl 2021
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Absperrbänder, Masken und Desinfektionsmittel: So wurde am Sonntag gewählt

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Foto: Thorben Behring

Im Bürgerhaus in Hetzerath führt eine Treppe hinauf in dem Wahlraum. Die Treppe ist geteilt – eine Spur zum Hineingehen, eine Spur zum Hinausgehen. „Einmal bitte die Hände desinfizieren“, sagt eine Wahlhelferin. Ein Desinfektionsmittelspender steht neben einem roten Absperrband für die Wähler bereit. Dass jeder Wähler die Hände desinfiziert, darauf wird penibel geachtet.

So oder so ähnlich sah es auch in den anderen Wahllokalen im Landkreis aus. Von den strengen Hygieneregeln ließen sich aber zumindest in Hetzerath überraschend wenige Menschen abschrecken.

Die stellvertretende Wahlleiterin Simone Höfig in Hetzerath war zufrieden: „Wir sind positiv überrascht über die Wahlbeteiligung.“ Es hätten mehr Bürger vor Ort gewählt, als man erwartet hatte. Vormittags seien bereits zwischen 150 und 200 Menschen im Bürgerhaus wählen gegangen. Nachmittags bis etwa 15 Uhr seien es noch einmal etwa hundert Bürger gewesen.

Ganz so zufrieden wie in Hetzerath war man aber nicht überall im Landkreis. Im Stimmbezirk 1101, bisher „Clara-Viebig-Realschule plus“, sah die Beteiligung zurückhaltender aus. Gewählt wurde im Erdgeschoss des Gebäudes der Stadtverwaltung Wittlich in der Schlossstraße 11. Hans-Peter Pesch, stellvertretender Wahlleiter: „Die Wahlbeteiligung ist heute nicht so hoch, wie wir das erwartet haben, woran das liegt, weiß man nicht.“ An der Örtlichkeit könne es wohl nicht liegen, vor der Tür sei ein großer Parkplatz und das Gebäude sei fußläufig und barrierefrei erreichbar.

Ähnlich mager sieht es im Raum nebenan aus, wo der Stimmbezirk 1105, bisher „Altes Rathaus“, seine Bürger zur Wahl bittet. „Es läuft schlecht“, sagt einer der Wahlhelfer. Man habe zwar immer zu tun gehabt, aber ein richtiger Andrang hätte sich den Tag über nicht entwickelt. Woran das liegen könne? Sicher spiele die Briefwahl da mit hinein. Auch das schlechte Wetter – draußen regnet es – könnte einige Bürger von dem Urnengang abgehalten haben.

Ein etwas leerer Wahlraum findet sich auch in Bernkastel-Kues. Im Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde ist im Dachgeschoss ein kleiner Wahlraum mit drei Wahlkabinen hergerichtet. Etwa 70 Bürger hätten bis jetzt vor Ort gewählt, sagt ein Wahlhelfer (Stand 16 Uhr).

Das etwas geringere Wahlverhalten in den Lokalen hat auch Auswirkungen auf die Hochrechnungen. Einige Wahlbezirke hatten am Sonntag Besuch von Wahlforschern – etwa von Infratest dimap oder der Forschungsgruppe Wahlen.

Ungefähr 160 sogenannter Korrespondenten hat etwa die Forschungsgruppe Wahlen für den Wahlsonntag über das Land verteilt. Einer ist in Malborn-Thiergarten, zwei Helfer waren auch in Wittlich. Die Orte wurden übrigens ganz zufällig ausgewählt, sagt Bernhard Kornelius von der Forschungsgruppe Wahlen. Vor Ort befragen die Mitarbeiter die Wähler, nachdem diese ihren Stimmzettel in die Urne geworfen haben. „Wir fragen nach der gewählten Partei, auf deren Basis in der Wahlsendung im ZDF die 18-Uhr-Prognose erstellt wird. Außerdem erfragen wir demographische Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Konfession.“ Natürlich sei die Befragung anonym und freiwillig.

Für die 18-Uhr-Prognose übermitteln die Korrespondenten die Befragungsergebnisse nach Mannheim, von dort gehen diese weiter ins ZDF-Wahlstudio. Dabei werden diese Ergebnisse nochmal korrigiert, denn auch die Briefwahl müsse berücksichtigt werden, so Kornelius. „Aufgrund des hohen Briefwahlanteils könnten die frühen 18-Uhr-Prognosen jetzt möglicherweise weniger präzise ausfallen als gewohnt.“

Ein anderer Wahlforscher war von der Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung Infratest Dimag in der Thalfanger Festhalle vertreten. Dirk Meyer wollte von jedem Wähler, der das Wahllokal verließ, wissen, wie er oder sie gewählt hat. Damit auch da das Wahlgeheimnis gewahrt bleibt, machte, wer will, nochmal zwei Kreuzchen und warf den „Stimmzettel“ in eine spezielle Urne.

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