Lange Bauzeit bereitet Sorgen

Piesport · So sehr die Weinbaugemeinde Piesport auch davon profitieren wird, dass ihre Ortsdurchfahrt ein neues Gesicht erhält. Die mit 14 Monaten kalkulierten Bauarbeiten werden die Bürger - vor allem die Betriebe - auch immens belasten.

 Die Piesporter Ortsdurchfahrt wird ausgebaut. Dafür müssen die Anwohner Sperrungen und Umwege in Kauf nehmen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Piesporter Ortsdurchfahrt wird ausgebaut. Dafür müssen die Anwohner Sperrungen und Umwege in Kauf nehmen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport. Am 19. März rücken in Piesport die ersten Bagger an, die dann für voraussichtlich 14 Monate das Ortsbild prägen werden. Denn im Zuge des Ausbaus der Ortsdurchfahrt, der B 53, werden auch Kanal- und Wasserleitungen erneuert. Die Bürger müssen sich daher auf jede Menge Staub und Lärm einstellen. Am ärgsten betroffen sind die Anwohner der Bahnhofstraße, die im Ort auf einer Länge von 750 Metern ausgebaut wird und auf einer Seite einen Radweg erhält. Die Häuser werden zumindest zeitweise nicht angefahren werden können. Auf schwere Zeiten müssen sich auch Gewerbetreibende - Geschäfte, Restaurants, Zimmervermieter und Weinbaubetriebe - einstellen. Denn einige von ihnen sind auch auf Touristen angewiesen. Außerdem wird auch während der Weinlese, wenn die Winzer ihre Ernte einfahren müssen, gearbeitet.
Einige Piesporter drücken daher Existenzsorgen, wie bei einer von 40 Anliegern besuchten Versammlung deutlich wurde. Was sie vor allem ängstigt, ist die Dauerumleitung, über die Winfried Schmitt vom Trierer Landesbetrieb Mobilität informierte. Schmitt bot zudem an, großformatige Schilder aufzustellen, die zu den Betrieben lenken sollen.
Bernhard Kronenberger, Geschäftsführer des Sehlemer Bauunternehmens Lehnen, zeigte Schritt für Schritt auf, welche Arbeiten wann genau vorgesehen sind. Allerdings müssten Anwohner sich auf eine "Kernzeit, in der nichts geht" einrichten. Als voraussichtliche Dauer dieser Phase nannte er eine bis anderthalb Wochen. Mit Fragen können sich Bürger nicht nur an die Mitarbeiter im eigens angemieteten Baubüro wenden, sondern auch an die Straßenmeisterei Mülheim. Walter Klink bot sich als Ansprechpartner an: "Wir müssen im Gespräch bleiben." Ein Hoffnungsschimmer ist zudem, dass auch die Baufirma zügig vorankommen will, wie Kronenberger sagte: "Wir haben den sportlichen Willen, vor Weihnachten fertig zu sein."Extra

So soll die Umleitung geregelt werden: Der Schwerverkehr aus Richtung Neumagen-Dhron wird ab dem Kreisel über Klausen umgeleitet. Autos fahren entgegengesetzt am Gewerbegebiet vorbei durch Ketter- und Steingasse zum Ortsausgang Wintrich, wo die Arbeiten beginnen werden. Allerdings wird auch die Kreuzung an der Einmündung der Steingasse in die Bahnhofstraße zeitweise unpassierbar sein. Das Gleiche gilt für die Kreuzung Martin- /Bahnhofstraße, wo nach den Sommerbetriebsferien der zweite Bauabschnitt anlaufen soll. Laut Schmitt muss wegen tief liegender Kanalleitungen und beidseits der Fahrbahn zu erneuernder Hausanschlüsse teils metertief gebaggert werden. Daher sei eine Vollsperrung - mit Hinweis Anlieger frei - unvermeidlich. Dennoch könne noch in den Ort gefahren werden - allerdings nur bis kurz vor den jeweils etwa 20 Meter langen aktuellen Baustellenabschnitt. urs

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