Lange Tour mit bewegenden Momenten

Erden · Drei Wochen sind sie zwischen dem Allgäu und Jordanien unterwegs gewesen, jetzt sind sie wohlauf und mit vielen Eindrücken zurück. Am kommenden Sonntag, 9. August, zeigen die sechs Mitglieder des Teams "Deutsch-belgische Freundschaft" einen Film über ihre Teilnahme bei der Allgäu-Orient-Rallye.

Erden. Sie sind rund 5800 Kilometer vom Allgäu über die Türkei und Israel bis nach Nordafrika gefahren, haben Hilfsgüter und Geschenke an Kinder verteilt, dem Kronprinzen von Jordanien die Hand geschüttelt und auch sonst viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt. Ihre Autos haben die Mitglieder des Teams 97 "Deutsch-belgische-Freundschaft" der Allgäu-Orient-Rallye am Zielort in Amman in Jordanien als Spende zurückgelassen. Mit dem Flugzeug und eher kleinem Gepäck ging es dann Anfang Juni für Kai Wiedenhöft aus Irmenach, Ulrich Seinsche und Bernd Weber aus Erden, Eddy Tips aus Lommel in Belgien, Mario Vandonick aus Einhout, ebenfalls Belgien, sowie Dennis Schwaab aus Zeltingen-Rachtig wieder nach Deutschland zurück. Alle sechs haben die anstrengende Autotour vom Allgäu aber gut überstanden.
Aber auch ihre Autos haben die Strecke bis nach Amman gut geschafft, wie Dennis Schwaab berichtet. Kleinere Reparaturen und ein Platten war alles, was unterwegs passiert ist. Das ist bei dieser Art von Rallye nicht selbstverständlich, denn die Teams durften für ihre Autos nicht mehr als 1111,11 Euro ausgeben. Mit Spenden, viel Geschick und Sachkenntnis hatten sie zwei Renault Espace und einen Mercedes Bus so ausgebaut, dass viel Gepäck reinpasste und auch eine Übernachtungsmöglichkeit bestand.
Ziel der Rallye war es, auch die Kultur und die Menschen vor Ort kennenzulernen. Und das ist geglückt. Wie Dennis Schwaab erzählt, war er besonders davon beeindruckt, mit welchen kleinen Geschenken man in Jordanien eine große Freude auslösen konnte. Als besonders bewegend schildert er den Moment, als sie die von der Herstellerfirma gespendeten Schulranzen in einem jordanischen Jugendzentrum verteilten.
"Aber wir haben auch viel Leid und Elend gesehen", erzählt Schwaab weiter. Er sei nachdenklich geworden, als ihm klar wurde, dass einfache Dinge wie fließend Wasser, die in Deutschland selbstverständlich sind, woanders eben etwas Besonderes sind. Probleme bei Grenzübergängen oder mit Behörden habe es nirgends gegeben.

Als sehr positiv schildert er das Verhältnis zu anderen Teams. "Man hat sich gegenseitig geholfen." Zum Beispiel habe eine andere Mannschaft mit Straßenkarten ausgeholfen. Denn, dies ist auch eine Besonderheit bei der Allgäu-Orient-Rallye, Navigationsgeräte sind verboten.
War die Vorbereitung in vielerlei Hinsicht schon gut, so wolle man sich bei der nächsten Teilnahme noch besser mit Karten eindecken. Die nächste große Tour ist voraussichtlich für das Jahr 2017 geplant. noj
Am Sonntag, 9. August, um 15 und 17.30 Uhr zeigen die Teammitglieder einen Film über ihre Tour in der alten Schule in Erden.

Extra

 Das Team Deutsch-belgische-Freundschaft, hier bei der Durchreise durch die Türkei: Eddy Tips, Kai Wiedenhöft, Bernd Weber, Dennis Schwaab, Mario Vandonink und Ulrich Seinsche (von links). Foto: privat

Das Team Deutsch-belgische-Freundschaft, hier bei der Durchreise durch die Türkei: Eddy Tips, Kai Wiedenhöft, Bernd Weber, Dennis Schwaab, Mario Vandonink und Ulrich Seinsche (von links). Foto: privat

Foto: (m_mo )

Was eine Rallye ist, wisst ihr ja vielleicht. Das ist ein Wettbewerb mit Autos, der meist über eine größere Strecke geht. Oft sind da ganz teure schnelle Wagen oder auch Motorräder unterwegs. Ein berühmtes Beispiel ist Paris-Dakar. Bei der Rallye, an der jetzt sechs Männer von der Mosel und aus Belgien teilgenommen haben, geht es aber nicht nur ums Autofahren. Sondern die Teilnehmer transportieren auch Hilfsgüter für arme Kinder in Jordanien im Nahen Osten. Zum Beispiel haben sich dort viele Mädchen und Jungen ganz doll über neue Schulranzen gefreut. Und damit weniger Geld für das Autofahren ausgegeben wird und mehr gespendet werden kann, dürfen die Wagen auch nicht viel Geld kosten. Da müssen die Fahrer ganz schön viel selbst dran schrauben, denn ein gut funktionierender Wagen ist meistens viel teurer. Und damit bei der Übernachtung Geld gespart wird, wird meistens einfach im Auto geschlafen. noj

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