Langer Atem und gute Jobchancen

Wittlich · Informationen aus erster Hand: Schüler der Sozialkundeleistungskurse des Cusanus-Gymnasiums Wittlich (CGW) befragten vorgestern im Rahmen des Volksfreund-KLASSE!-Projekts Experten der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank (VVR) zu Themen wie Börse, Eurokrise und Ausbildungschancen.

 22 Sozialkunde-Leistungskurs-Schüler des Wittlicher Cusanus-Gymnasiums hatten am Montag die Möglichkeit bei der zweiten Volksfreund-KLASSE!-Pressekonferenz, drei Experten der VVR-Bank zu Finanz- und Ausbildungsthemen zu befragen. Foto: VVR-Bank/Jens Gietzen

22 Sozialkunde-Leistungskurs-Schüler des Wittlicher Cusanus-Gymnasiums hatten am Montag die Möglichkeit bei der zweiten Volksfreund-KLASSE!-Pressekonferenz, drei Experten der VVR-Bank zu Finanz- und Ausbildungsthemen zu befragen. Foto: VVR-Bank/Jens Gietzen

Wittlich. Ausbildung, Euro-Krise, Aktienhandel - 22 CGW-Oberstufenschüler haben drei Experten der VVR-Bank befragt. Die für die Ausbildung verantwortliche Silke Otten, Individualkunden-Bereichsleiter Uli Schlösser und Bankvorstand Michael Hoeck standen bei der Volksfreund-KLASSE!-Schülerpressekonferenz in Wittlich Rede und Antwort.
Wer ist der Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft? Sportlich keine Frage: Deutschland. Und wirtschaftlich? Für Adidas sei der Ausgang des Finales eigentlich egal gewesen, meinte Hoeck. Der fränkische Sportartikel-Hersteller stattet sowohl die Nationalmannschaften Deutschlands als auch Argentiniens aus. Ein Absatzplus bei Trikots mit einem Weltmeisterstern mehr drauf war also schon vor dem Anpfiff sicher gewesen. Vor der WM habe sich noch die Frage gestellt, ob Adidas oder Konkurrent Nike die besseren Karten haben. Das nicht alltägliche Beispiel des VVR-Bank-Vorstands verdeutliche, wie vielschichtig einzelne Unternehmen, Wirtschaft und Börse beeinflusst werden. In einer besonderen Situation sind zurzeit auch die Gymnasiasten, die am Montag in die Unternehmenszentrale kamen: Die Berufswahl steht an. Das Thema Ausbildung brannte den Schülern deshalb auf den Nägeln. "In den 90er Jahren hatten wir einen Arbeitgebermarkt. Jetzt bekommen wir einen Arbeitnehmermarkt", sagte Hoeck. Angesichts der demografischen Entwicklung könne man davon ausgehen, dass sich die Schulabgänger in Zukunft ihren Arbeitgeber aussuchen können. Eine gute Qualifikation und Mobilität natürlich vorausgesetzt.
Weshalb die VVR-Bank dann nur Bachelor-, aber kein anschließendes Master-Studium unterstütze, so eine durchaus kritische Frage einer Schülerin. Man bilde als regionales Unternehmen nach dem eigenen Bedarf aus. "Wir brauchen nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer", sagte Silke Otten. Die Zahl der Führungspositionen sei beschränkt.
Was muss man wissen, um an der Börse aktiv zu werden? So lautete eine Frage zum zweiten großen Thema. Mit dem Beispiel von Hund und Herrchen, erklärte Schlösser den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Börsenentwicklung: Beide gehen zusammen aus dem Haus. Beim Gassi gehen laufe der Hund aber manchmal voraus. Von Zeit zu Zeit bleibe er auch etwas zurück. Am Ende kommen Hund und Herrchen aber wieder zusammen zu Hause an. Auch wer an der Börse aktiv sein wolle, brauche vor allem Ruhe und Gelassenheit und einen langen Atem. Das Geld, das man an der Börse investiere, solle man nicht schon für das neue Auto einplanen. Ein gutes Gefühl für die Wirtschaft sei ebenfalls vorteilhaft. Wichtig sei eine Streuung, sowohl im Aktienmix, als auch bei der Gesamtaufteilung des Vermögens.
Ausdauer sei auch bei der Euro-Krise notwendig, sagte Hoeck auf die Frage, wie lange man mit den Schuldenproblemen noch leben müsse. Die Geschichte zeige aber, dass es hohe Staatsschulden schon früher gegeben habe.
Als "Anschaulich und lebensnah" bezeichnete CGW-Lehrer Robin Theobald die Erklärungen der drei VVR-Bank-Experten. "Wir würden das gerne zu einer Tradition machen", sagte er. Auch der Bank bringe die Klasse!-Schülerpressekonferenz etwas, betone Hoeck: "Der Austausch ist uns wichtig, um ihre Stimmungslage kennenzulernen." teu

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