Laster müssen draußen bleiben

Zur L 141, Ortsdurchfahrt Hetzerath, liegen jetzt neue Verkehrszählungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) vor, die die starke Verkehrsbelastung der Straße bestätigen. Jetzt soll endlich gehandelt werden.

 Mehr als 4500 Fahrzeuge brausen tagtäglich durch Hetzerath. Damit soll bald Schluss sein, denn der LKW-Durchgangsverkehr könnte dort bald verboten werden. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Mehr als 4500 Fahrzeuge brausen tagtäglich durch Hetzerath. Damit soll bald Schluss sein, denn der LKW-Durchgangsverkehr könnte dort bald verboten werden. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Hetzerath. Im September hat Hetzeraths Ortsbürgermeister Otmar Mischo eine eigene Verkehrszählung an der Ortsdurchfahrt Hetzerath (L 141) gemacht. Dabei zählte er an einem Tag zwischen 6 und 19 Uhr mehr als 4500 Fahrzeuge, davon allein 740 LKW. Jetzt scheint auch das Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Mainz Handlungsbedarf zu sehen.

Denn es gibt eine neue Verkehrszählung des Landesbetriebs Mobilität (LBM), deren Ergebnisse derzeit ausgewertet werden. Alexander Schweitzer, Staatssekretär im Wirtschafts- und Verkehrsministerium, bestätigt auf TV-Anfrage: "Die Tendenz ist klar. Wir gehen von einer sehr starken Belastung der L 141 in der Ortsdurchfahrt Hetzerath, besonders durch den LKW-Verkehr, aus."

Als übliche Schritte in Richtung Verkehrsberuhigung nennt Schweitzer Verschwenkungen der Straße oder Tempolimits auf 30 Kilometer pro Stunde. Da die Straße erst kürzlich neu ausgebaut worden ist, stehen Verschwenkungen wohl nicht zur Debatte. Das Tempolimit besteht bereits und hat offensichtlich nichts an der massiven Verkehrsbelastung der Ortsdurchfahrt Hetzerath - dazu gehören Wittlicher-, Haupt- und Kirchstraße - geändert. Noch immer brausen täglich Tausende Fahrzeuge durch die Gemeinde.

Schweitzer hat sich die Problematik vor Ort angeschaut und versteht die Unzufriedenheit der Anwohner. "Mir geht es um die Entlastung der Hetzerather. Deshalb wollen wir uns in Richtung LKW-Durchfahrtsverbot bewegen", stellt er klar.

Ortsbürgermeister Otmar Mischo würde eine schwere Last von den Schultern genommen. "Die Verkehrssicherheit für Kinder und alte Menschen ist derzeit nicht gegeben. Die Staubbelastung durch den Schwerlastverkehr ist enorm", sagt Mischo. Durch den Staub würden auch die im Rahmen der Städtebauförderung neu sanierten Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Mischo: "Wenn der Verkehr weiter so massiv ist, sehen diese Häuser in zwei Jahren wieder alt und dreckig aus." Er erhofft sich nun schnellstmöglich das Verbot. Nur der Anlieferungsverkehr solle weiter durch den Ort fahren dürfen.

Wie und wann genau das Verkehrschaos in Hetzerath beendet werden soll, kann Schweitzer noch nicht sagen. "Wir schauen uns jetzt die Zahlen an und bewerten die Zählung. Noch in diesem Monat wollen wir dann Gespräche mit allen Betroffenen führen." Die parallel zur L 141 laufende Autobahn bietet jedoch eine gute Verhandlungsbasis.

Meinung

Aufatmen für die Hetzerather

Bisher hat das Ministerium die Hilferufe der Gemeinde nicht erhört. Doch die Ergebnisse der neuen Verkehrszählung scheinen Mainz wachgerüttelt zu haben. Endlich werden praktische Schritte diskutiert, um den Hetzerathern die massive Verkehrs- und Staubbelastung vom Hals zu schaffen. Dass das Ministerium zu einem LKW-Durchfahrtsverbot tendiert, ist gut. Offen bleibt, wie die Einhaltung des Verbots kontrolliert werden kann, muss doch der Anlieferungsverkehr weiter in den Ort einfahren können. Die mehreren Tausend Autos werden ebenfalls weiter durch das Dorf brausen. Bleibt nur zu hoffen, dass diese das bereits bestehende Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde einhalten und so zur Verkehrssicherheit der Anwohner beitragen. Ob diese Lösungsansätze die Bürger zufriedenstellen, bleibt dann abzuwarten. m.radics@volksfreund.de

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