Launiges Strampeln trotz Regens

Eisern haben die Fahrradfahrer und Inlineskater an der Mosel gestern dem Regen getrotzt - auch wenn die Teilnehmerzahl im Vergleich zu 2007 geringer war. Wer mitradelte, wurde belohnt: Die Strecke bot viele bunte Veranstaltungen und herrliche Ausblicke.

Schweich/Bernkastel-Kues. Die Muskeln durften arbeiten, Augen und Gaumen genießen: Knapp 86 000 Menschen waren gestern bei Happy Mosel unterwegs. Von 9 Uhr an gab es für Autos zwischen Schweich und Cochem kein Durchkommen. Freie Fahrt hieß es dagegen für alle, die das Moselpanorama ohne Abgase und Motorenlärm auskosten wollten. Regenschauer versalzten die Freude allerdings hin und wieder. Im Vergleich zum Vorjahr wagten sich daher deutlich weniger Menschen auf die Moselweinstraße. 2007 hatte die Polizei 130 000 Teilnehmer gezählt - 44 000 mehr als gestern, schätzte Ulrich Müller von der Polizeidirektion Wittlich. Die gute Nachricht: Es ereigneten sich bis zum späten Nachmittag keine größeren Unfälle. Und auch die Sanitätsdienste hatten wenig Arbeit. "Es war außerordentlich ruhig", sagte Alexander Becht, Gesamteinsatzleiter vom Roten Kreuz. Im Einsatzbereich Bernkastel-Wittlich kam es zu sechs Stürzen, deren Beteiligte das Rote Kreuz behandeln musste. Ansonsten gab es meist nur Insektenstiche zu verarzten. Von Enkirch über Bernkastel-Kues bis Schweich hatten sich die Moselorte für die Besucher in Schale geworfen. Konzerte wie der gelungene Auftritt der Band Brass Machine in Traben-Trarbach gaben den Fahrradfahrern gute Laune mit auf den Weg, Wein und Kulinarisches, Vitamin- und Kalorienbomben die nötige Energie. Wer die Mosel hoch- und hin unterschaute, dem bot sich sodann ein buntes Bild: Rostige und neue Räder, mit Wilde-Kerle-Fahnen oder Luftballons geschmückt fuhren umher - auch als Tandem. Die zahlreichen Pannendienste verarzteten derweil platte Reifen, kaputte Bremsen und Gangschaltungen. "Eine klasse Veranstaltung", fasste Jürgen Heinisch aus Osann-Monzel zusammen. "Toll, dass sich Happy Mosel über eine solche Distanz bewerkstelligen lässt." Wer in einen Schauer geriet, fand meist schnell in Cafés oder Pavillons Zuflucht. Der elfjährige Alexander Mayer aus Baustert ließ sich vom Regen, der ihn am Mittag in Schweich überraschte, nicht die Laune verderben. Als der letzte Tropfen gefallen war, radelte er gleich mit seiner Mutter weiter: "Schließlich sind wir schon zum dritten Mal dabei und hatten noch nie schlechtes Wetter."

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