Leasen statt kaufen - VG-Rat will bei Autos Kosten sparen

Wittlich · Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land hat in seiner jüngsten Ratssitzung unter anderem besprochen, ob Dienstfahrzeuge in Zukunft geleast werden sollen, sofern sich dies "als wirtschaftlicher erweist". In anderen Verbandsgemeinden werden die Wagen zum größten Teil noch gekauft.

Wittlich. Drei Dienstwagen stehen der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land zur Verfügung: ein Ford Fusion, Baujahr 2009, ein VW Golf, Baujahr 2010, und ein Hyundai Matrix, Baujahr 2008. 270 900 Kilometer sind die drei Autos insgesamt gefahren. Doch die reichen nicht, um alle Fahrten der Mitarbeiter abzudecken. Rund 8800 Euro sind in der ehemaligen Verbandsgemeinde Wittlich-Land und 7000 Euro in der ehemaligen Verbandsgemeinde Manderscheid im Jahr 2014 an Kosten durch Dienstfahrten mit Privatautos entstanden. "Durch die Größe der neuen Verbandsgemeinde sind die Wegestrecken für Dienstfahrten der Mitarbeiter deutlich gestiegen", erklärt Herbert Billen, der Pressesprecher der VG Wittlich-Land.
Eine Frage der Wirtschaftlichkeit



Deshalb prüft die VG nun, ob ein vierter Dienstwagen angeschafft werden soll, damit die Dienstfahrten mit privaten Wagen verringert werden. "Solche Fahrten und das damit verbundene private Risiko können durch einen effizienteren Dienstwageneinsatz vermindert werden", erklärt Billen. So würden weniger zusätzliche Kosten durch Fahrten im Privatwagen entstehen. Auch der Bürgermeister der VG, Dennis Junk, fährt bis dato mit seinem Privatwagen.
In seiner letzten Sitzung entschied der Verbandsgemeinderat zu prüfen, ob es wirtschaftlicher sei, Dienstfahrzeuge in Zukunft zu leasen. Diese Prüfung wird nun durchgeführt. "Zurzeit erweist sich Leasing grundsätzlich günstiger als ein Kauf", so Billen. Deshalb würden auch andere Behörden bereits seit längerer Zeit ihre Dienstwagen leasen. Verschiedene Angebote liegen der VG vor.
Die Stadtverwaltung Wittlich kann auf neun Dienstfahrzeuge zugreifen, alle diese Wagen sind geleast. "Die Verträge laufen für drei Dienstwagen jeweils ein Jahr, für weitere drei Dienstwagen drei Jahre und für die übrigen drei Dienstwagen jeweils vier Jahre", so Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung Wittlich.
In der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues least man seit einiger Zeit einen Dienstwagen. Nämlich den des Bürgermeisters. Es sei eine wirtschaftliche Frage gewesen, so Büroleiter Edmund Gansen. Die letzten beiden Autos für den Bürgermeister hatte die VG Bernkastel-Kues bereits geleast, alle zwei bis drei Jahre werden die Wagen wieder abgestoßen.
Dienstfahrt mit Privatwagen


Auch in dieser VG entstehen Mehrkosten durch Fahrten mit Privatwagen, die durch eine entsprechende Entschädigung ausgeglichen werden.
In der VG Traben-Trarbach werden die Dienstwagen gekauft. Drei Stück gibt es auch dort, zwei stehen der Verwaltung und eins dem Betriebswerk Wasserversorgung zur Verfügung. Die Wagen werden jährlich veräußert und neue gekauft. Kleinere Dienstfahrten werden auch hier mit Privatfahrzeugen gemacht, da "zwei Fahrzeuge bei weitem nicht ausreichen", sagt Büroleiter Frank Koch.
Dienstfahrten mit Privatwagen gleicht auch die VG Thalfang am Erbeskopf über Kilometerentschädigungen aus. Das Betriebswerk Wasserversorgung und Abwasserreinigung hat fünf Spezialfahrzeuge für ihre Einsätze. PKW als Dienstwagen gibt es in der VG keine.
In der Einheitsgemeinde Morbach gibt es drei Dienstfahrzeuge, eines für die Verwaltungsmitarbeiter, eines für die Gemeindewerke und eines für den Bürgermeister, das im Herbst vergangenen Jahres geleast wurde. Das Angebot sei günstiger gewesen als ein Kauf, so Büroleiter Theodor Gätz. Der Hersteller würde spezielle Rabatte für Bürgermeisterfahrzeuge geben, die man so sonst nicht bekommt.
Wie die Kosten und Konditionen der Leasingverträge für Behörden und Verwaltungen aussehen, wollte man dem TV nicht sagen. Stillschweigen darüber ist Teil des Vertrags. sbra

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