Leben retten, Freude geben

HETZERATH. Mit Feuerwehrwettkämpfen und Ehrungen begehen Jugendfeuerwehr und Feuerwehr Hetzerath im Frühjahr ihr Jubiläum.

80 Jahre und kein bisschen leise, so könnte man die Stützpunktfeuerwehr Hetzerath beschreiben. Die Wehrleute aus Hetzerath löschen Feuer, retten Menschen und Tiere und sie bergen Personen nach Unfällen. Außerdem sind sie seit 1979 die Unterstützung der örtlichen Feuerwehren. Zur Zeit sind 42 Aktive in der Feuerwehr, darunter drei Frauen. Seit fünfzehn Jahren gibt es die Jugendfeuerwehr, die einen stetigen Zulauf verzeichnet. Viel erlebt haben die Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren, kuriose und gefährliche Einsätze. Im Oktober 1972 war in Hetzerath der größte und gefährlichste Einsatz. Ein mit Benzin beladener Tanklastzug war in Brand geraten, das Benzin lief in den Kanal, hat sich dort entzündet und alle Kanaldeckel sind flogen explosionsartig in die Luft. Nicht alltäglich war die Rettung eines Pferds, das im Schlamm stecken geblieben war. Mit Schläuchen - am Bauch des Tiers befestigt - und vereinten Kräften wurde das Pferd nach fünf Stunden befreit. 2003 trieb ein mysteriöser Feuerteufel sein Unwesen in Hetzerath und Umgebung. Felder, Wald und Wiesen steckte er in Brand. "Wir befürchteten damals, dass er in einem nächsten Schritt auch vor Wohnhäusern nicht halt machen würde. Gott sein Dank, konnte er schnell gefasst werden", erzählt Feuerwehrmann Herbert Schäfer.Einsatz gegen den Feuerteufel

Am Dorfleben nimmt die freiwillige Feuerwehr rege teil. Ob Dreck-Weg-Tag, Martinsfeuer oder Prozession - die Feuerwehr ist im Einsatz. In Schulen und Kindergärten ist jährlich eine Übung zur Brandschutzerziehung. "Das klappt immer sehr gut, sowohl Lehrer als auch die Kinder sind diszipliniert. Sogar wenn wir die Nebelmaschine einsetzen, um reale Bedingungen zu erzeugen", erklärt Wehrführer Walter Schäfer. Seit vergangenem Jahr beteiligen sie sich am "Ferienprogramm für Daheimgebliebene". Mit einer langen Rutsche aus Planen bereiteten sie den Kindern viel Spaß. Wasser und Schmierseife sorgten für das richtige Tempo. Rasant geht es auch einmal im Jahr zu, wenn die ADAC-Rallye am Feuerwehrgerätehaus in Hetzerath ihren Tankstopp einlegt. "Die Jungs haben ein ganz schönes Tempo drauf, aber hier auf dem Hof ist natürlich Geschwindigkeitsbegrenzung", berichtet Herbert Schäfer. In der Wehr hat das Gemeinschaftsleben einen hohen Stellenwert: Einmal im Jahr geht es mit der Jugendfeuerwehr zum Zelten. Dort gibt es Spiele wie Schlauchkegeln, mit Wasser auf Zielscheiben schießen, Schnitzeljagd und Ausflüge. Auch die Ausrüstung wäre ohne ehrenamtlichen Einsatz nicht so gut in Schuss: Die Funkeinsatzzentrale ist selbstgebaut, das Einsatzleitfahrzeug wurde in Eigenregie hergerichtet auch wie der Mannschaftstransportwagen.

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