Leckerbissen für Hobby-Archäologen

HECKENMÜNSTER. Noch ist die Bewilligung des Ministeriums zur Aufmauerung des Quellheiligtums von Heckenmünster nicht da. Dennoch gibt es neue Pläne für die Sehenswürdigkeit: Interessierte sollen – vielleicht schon zur Konstantin-Ausstellung – an den Ausgrabungen teilnehmen können.

 Zeitreise in die Antike: Das Modell des Rheinischen Landesmuseum Trier zeigt das Heckenmünsterer Quellheiligtum, dessen Anfänge bis ins erste Jahrhundert nach Christus zurückreichen.Foto: Rheinisches Landesmuseum

Zeitreise in die Antike: Das Modell des Rheinischen Landesmuseum Trier zeigt das Heckenmünsterer Quellheiligtum, dessen Anfänge bis ins erste Jahrhundert nach Christus zurückreichen.Foto: Rheinisches Landesmuseum

Das gallo-römische Quellheiligtum Wallenborn bei Heckenmünster war mit seinen Schwefelquellen ein für die Region ungewöhnliches Heiligtum. Seine Anfänge reichen bis ins erste Jahrhundert nach Christus zurück. Ein Tempel, eine Heiltherme und ein Theater gehörten zu der Anlage, die bis ins vierte Jahrhundert genutzt wurde.Zwei Hürden für Laien-Projekt

Heute ist von der Kultstätte nichts mehr zu sehen. Nachdem das Rheinische Landesmuseum Trier die Überreste vor einigen Jahrzehnten ausgegraben und untersucht hatte, wurde die Anlage zur Konservierung zugeschüttet. Hobby-Archäologen könnten nun dabei behilflich sein, das Heiligtum, dessen Grundmauern wieder aufgemauert werden sollen, ans Tageslicht zu befördern. In der neuen Broschüre für das Projekt "Straße der Römer", zu dem das Quellheiligtum gehören soll, steht bereits jetzt als Tipp: "Im Frühjahr kann man voraussichtlich bei den Ausgrabungen des Quellheiligtums Heckenmünster teilnehmen." Doch bevor die Hobby-Archäologen im Wald bei Heckenmünster loslegen können, muss das Vorhaben noch einige Hürden nehmen. Ortsbürgermeister Birger Führ: "Wir haben zwar alle Bedingungen des Ministeriums erfüllt und die benötigten Stellungnahmen dorthin geschickt, aber wir haben die offizielle Bewilligung des Ministeriums noch nicht bekommen." Grundsätzlich werde das Projekt jedoch befürwortet. Die zweite Hürde für die Hobby-Archäologen: Erst wenn die Bewilligung da ist, wird sich das Landesmuseum auf die Suche nach einem Archäologen machen, der die Ausgrabungen leitet. Und der Archäologe wird laut Führ letztendlich entscheiden, ob er Laien an dem Projekt beteiligt. Beim Quellheiligtum sollen nicht nur die Grundmauern freigelegt, konserviert und ein Stück weit aufgemauert werden. Ein Quellenrundweg soll mit Hilfe von Tafeln informieren und spielerisch erforschbare Attraktionen bieten, die das Heiligtum auch für Kinder interessant machen. 75 000 Euro kostet die Aufbereitung des Heiligtums und sie wird, wenn das Projekt bewilligt wird, nicht nur von der EU unterstützt. Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land greift dann Heckenmünster mit 9000 Euro unter die Arme. Von den benachbarten Gemeinden haben sich bislang der Gemeinderat Salmtal (1200 Euro) und Sehlem (800 Euro) zur Mithilfe entschlossen. Die "Straße der Römer", zu der das Quellheiligtum gehören soll, umfasst mehr als 100 römische Sehenswürdigkeiten in den Ferienregionen Mosel-Saar, Eifel, Hunsrück, Saarland und Luxemburger Mosel. Sie ist ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas 2007. Zur Trierer Konstantin-Ausstellung, die am 2. Juni startet und zu der mehr als mehr als 250 000 Besucher erwartet werden, wird die "Straße der Römer" laut Mosellandtouristik besonders beworben. Sie soll jedoch unbefristet bestehen bleiben. Weitere Infos: www.strasse-der-roemer.de.

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