Leerstehendes Haus Thömmes in Morbach wird abgerissen - Bäckerei mit Café geplant

Morbach · Viele Jahre lang stand das ehemalige Fotogeschäft Thömmes in Morbach leer. Nun wird es abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Dort soll es ab Sommer 2017 frische Brötchen und Kaffee geben. Die Besitzer einer Bäckerei haben das Gebäude gekauft.

 Das Haus Thömmes verfiel offenbar. Nun sind die Bagger da. Karin Eberhard, Melanie und Patrick Risch und Bürgermeister Andreas Hackethal zeigen die Baustelle. TV-Foto: Hans-Peter LInz

Das Haus Thömmes verfiel offenbar. Nun sind die Bagger da. Karin Eberhard, Melanie und Patrick Risch und Bürgermeister Andreas Hackethal zeigen die Baustelle. TV-Foto: Hans-Peter LInz

Foto: (m_huns )

Morbach. Noch ist das Morbacher Stadtentwicklungskonzept (ISEKS) nicht in trockenen Tüchern, aber die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier hat bereits für ein Objekt eine Ausnahmegenehmigung erteilt: das ehemalige Fotogeschäft Thömmes in der Hebegasse im Zentrum des Ortes. "Das gesamte Integrierte Stadtentwicklungskonzept ist noch nicht verabschiedet, denn das Untersuchungsgebiet wird noch von Gutachtern geprüft. Aber bei diesem Anwesen herrscht dringender Handlungsbedarf", erläutert Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal.

Im Rahmen des Konzepts könne nämlich nach der Feststellung eines Untersuchungs- und Sanierungsgebietes Fördergeld vom Land lockergemacht werden. In Morbach sollen so Leerstände und Baulücken in den nächsten Jahren mit Landeszuschüssen entwickelt werden, um den Ortskern zu sanieren. Auch für die Dörfer der Einheitsgemeinde ist ein solches Verfahren geplant (der TV berichtete mehrfach).

Im Fall des Hauses Thömmes gab es dringenden Handlungsbedarf. Es steht seit etwa fünf Jahren lang leer. Seit den 1940er Jahren wurde das Gebäude als Geschäftshaus genutzt, zuletzt als Foto- und Schreibwarengeschäft. "Im Hauptträger des Gemäuers ist seit langem ein Riss," sagt Hackethal. Da sich ein Kaufinteressent gemeldet hatte, bemühte sich die Verwaltung darum, das Verfahren zu beschleunigen.

Seit Montag ist der Straßenbereich gesperrt, die Abrissbagger sind vor Ort, denn eine Sanierung war nicht mehr zu machen. "Allein im Erdgeschoss gab es unterschiedliche Höhenniveaus, sodass die Räume nicht barrierefrei waren", sagt Hackethal. Voraussichtlich zwei Wochen lang wird die Straße gesperrt bleiben. Der Käufer des Anwesens sind die Besitzer der Bäckerei Risch aus Allenbach im Nachbarlandkreis Birkenfeld. Melanie und Patrick Risch führen den Familienbetrieb, der neben dem Stammhaus in Allenbach bereits drei Filialen hat und ab nächstem Sommer eine vierte - in Morbach.

"Ich finde Morbach als Einkaufsstadt sehr schön. Die Rahmenbedingungen stimmen hier, deshalb haben wir uns an das Thema herangewagt", sagt Patrick Risch. In diesem Fall wird der Abriss zu einem Drittel vom Land, zu einem Drittel von der Gemeinde und zu einem Drittel von den Käufern getragen. "Dabei wird nur der Abriss gefördert", erklärt Karin Eberhard von der Städtebauförderung in Morbach. Melanie Risch sagt: "Wir dachten, dass hier noch ein kleines Café und eine Bäckerei fehlen, vor allem, weil es im Ort keine eigenständige Bäckerei mehr gibt." Geplant ist ein modernes Gebäude mit Bäckerei und Café im Erdgeschoss und zwei Wohnungen im Obergeschoss. "Wir sind froh, dass der Abbruch von der Gemeinde gefördert wird", erklärt die Unternehmerin. Über die Höhe der Investition will Familie Risch nichts verraten. Sie rechnet aber damit, dass sie ihr Geschäft im nächsten Sommer eröffnen kann.Extra

Nach erfolgreicher Sanierung des Morbacher Ortskerns mit der Lösung erheblicher Verkehrsprobleme und einer attraktiven Gestaltung der Ortsmitte werden mit dem Programm Stadtumbau Morbach in den nächsten zehn Jahren auch in den angrenzenden Bereichen auf der Grundlage eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes weitere Vorhaben eingeleitet, um die Funktionalität des Ortskernes zu stärken. Gravierend sind die Leerstände, die nicht nur das Erscheinungsbild der Ortsmitte negativ beeinflussen, sondern auch nachteilige Wirkungen auf deren Funktionalität entfalten. Um diese Herausforderungen - auch im Hinblick auf den demografischen Wandel - bewältigen zu können, hat das Land Rheinland-Pfalz auf Antrag der Gemeinde Teile des Ortskernes Morbach in das Städtebauförderprogramm "Stadtumbau" aufgenommen. Damit besteht die Möglichkeit, öffentliche, aber auch private Vorhaben aus Mitteln der Städtebauförderung zu unterstützen. red

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